Negationen - Hypnose vs. Affirmationen

  • Warum sollte das Unterbewusstsein keine Negationen verstehen? Du wirst ab sofort an dieser Stelle [b]keinen [/b]Schmerz mehr spüren. Du hast [b]keine [/b]Angst mehr vor... Du bist[b] Nicht[/b]raucher... etc. etc. Alles Negationen! Woher kommt der Aberglaube Negationen dürften in Hypnose nicht verwendet werden? Ich habe das übrigens in meiner Grundausbildung auch so gelernt... Ich glaube es kommt aus der Affirmations-Richtung, in der ich ja auch schon seit vielen Jahren sehr intensiv arbeite! Bei Affirmationen sollen tatsächlich keine Negationen verwendet werden, aber der Grund das Unterbewusstsein verstünde keine Negationen ist natürlich falsch! Manche richten ihre Wünsche an Engel, Gott oder das Universum. Die drei verstehen dann wohl auch keine Negativformulierungen? Quatsch! Bei Affirmationen ist die Emotion der gewichtige Träger und eine positive Formulierung löst nun mal eine positive Emotion aus, oder anders gesagt, eine negative Formulierung lässt eine positive Emotion schwerer zu. Wie sieht es mit der gängigen negativen Selbstsuggestion (Affirmation), dem häufig vorkommenden Glaubenssatz: "Ich habe einfach [b]KEIN[/b][i][u][/u][/i] Geld" aus? Nach dem Negationengesetz müssten diese Leute bei der Häufigkeit dieses Satzes in Geld schwimmen, da das "kein" ja nicht ankommt und deshalb nur "ich habe einfach Geld" übrig bleibt. Die Emotion ist das entscheidende und wenn ein Affirmator geübt ist und emotional trotzdem die richtigen Bestellungen aufgibt, kann er sogar hier Negationen benutzen. Das erfordert viel Übung und ist deshalb nicht angeraten. Ich verwende auch in der Hypnose generell lieber positiv formulierte Suggestionen, gefällt mir einfach besser, macht die Gesamtsituation einfach positiver und ich glaube auch, dass sie eine angenehmere Emotion im Klienten auslösen, aber ohne Negationen geht es ja auch gar nicht. [b]Also, keine Angst vor Negationen bei der Hypnose! Suggestionen kommen an und wirken genauso gut, egal ob sie positiv oder negativ formuliert sind![/b] LG Steff
  • Ja, dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe aber auch in anderen verschiedenen Foren gelesen und auch mitduskutiert und dort wurde die Negation verteufelt. Die kamen dann immer mit dem Spruch, "denk mal NICHT an einen rosa Elefanten". Das war denen ihr einziger Aufhänger. Ich arbeite seit langem sehr erfolgreich mit Negationen. "Du hast KEIN Verlagen nach..." Dabei betone ich das "kein". Funktioniert wunderbar. Selbstverständlich formuliere ich, wenn es geht, das Ganze positiv. Gefällt mir auch besser. Aber ich breche mir kein Bein, wenn es nicht geht. So sage ich lieber "mit Leichtigkeit wirst du dein Ziel erreichen" statt " ohne Schwierigkeiten wirst du dein Ziel erreichen". In diesem Sinne Sven
  • Denk mal nicht an einen rosa Elefanten... ok sehr schön und jetzt wirst Du feststellen, das der Elefant immer heller und heller wird und plötzlich blau ist und in diesem satten blau vor Dir steht und überhaupt nicht mehr rosa ist, sondern wunderschön blau. Naaa? Welche Farbe hat der Elefant jetzt? Anfänger! :P Deshalb haben wir ja jetzt ein gutes Forum hier! :kiss: LG Steff
  • Ja ja Sven, der alte Elefant ist wirklich so alt, wie die veraltete aber doch weit verbreitete Meinung über Negationen. Doch genauer betrachtet ist es in 90% der Fälle keine Meinung, sondern (ihr entschuldigt) ein nachgeplappere aus irgend welchen seltsamen Ausbildungen. Wenn sich die Leute mehr Gedanken machen würden und nicht immer ihre Logik abschalten würden...wäre die Meinung anders. Also wer trichtert denn sowas ein? Überleg... LG Garry PS: Würde das UB keine Negationen wahrnehmen, hätten wir nix mehr zu tun! ;)
  • Genau! Und wie bitte soll es ganz ohne Negationen denn überhaupt funktionieren? Ist irgendwie völlig praxisfremd so eine Aussage, aber zwischen Theoretikern und Praktikern gibt es ja in jedem Fachgebiet unterschiedliche bzw. oft gegensätzliche Meinungen! Ich für meinen Teil bevorzuge immer die Praktiker und hinterfrage generell statt nach zu plappern...
  • Die Sache mit den Negationen kommt aus der „Geistheilerischen Ecke“. Hier wird das so gelehrt und ist meiner Meinung nach auch in Ordnung. Bei energetischen, geistigen Heilungen, sowie bei Meditationen und Mantras sollten Negationen vermieden werden. Grund dafür ist die geistige Haltung. Bei der energetischen Heilarbeit ist die geistige Ausrichtung sehr wichtig. Gutes Beispiel hierfür ist die Fern-Heilung. Da ist es am verständlichsten. Wenn bei der geistigen, energetischen Heilarbeit die Ausrichtung- das Kopfkino oder das Ziel des Heilers positiv ist, so ist eine Negation gar nicht erst notwendig. Bei der Hypnose ist es anders. Da komme ich ohne Negationen auch nicht zurecht und schließe mich Euerer Meinung an. Da musste ich mich zu Anfang auch erst umgewöhnen und fand es im Vergleich zur geistigen Arbeit sogar erleichternd. Vielleicht liegt es daran dass bei der Hypnose direkte Anweisungen gegeben werden, um das geistige Bild oder das Ziel des Klienten, erst entstehen lassen zu können. Warum das so ist? Wer weiß..... LG Jürgen
  • [b]jürgen schrieb:[/b] [quote] Bei der Hypnose ist es anders. Da komme ich ohne Negationen auch nicht zurecht und schließe mich Euerer Meinung an. Da musste ich mich zu Anfang auch erst umgewöhnen und fand es im Vergleich zur geistigen Arbeit sogar erleichternd. Vielleicht liegt es daran dass bei der Hypnose direkte Anweisungen gegeben werden, um das geistige Bild oder das Ziel des Klienten, erst entstehen lassen zu können. Warum das so ist? Wer weiß..... LG Jürgen[/quote] Naja ganz so ist es nicht - auch in Hypnose werden nicht unbedingt Anweisungen gegeben. Aber liegt es einfach vielleicht daran, dass Negationen im normalen Sprachgebrauch normal sind und dadurch auch einfach akzeptiert werden können? Wenn wir alles umbauen und verkomplizieren - versteht uns der Klient dann auch richtig? LG Garry
  • Hallo alle zusammen, [b]Stefanie schrieb:[/b] Woher kommt der Aberglaube Negationen dürften in Hypnose nicht verwendet werden? Ich habe das übrigens in meiner Grundausbildung auch so gelernt... Ich übrigens und viele andere hier sicher auch. Die Krönung des Ganzen ist, dass es tatsächlich vereinzelt Hypnotiseure gibt, die sogar das Wort "Entspannung "ablehnen, da dies eine Negation von "Spannung" darstellen soll. :P Aber auch in der NLP-Ausbildung wurde es Uns so gelehrt. Die Begründung lautete, dass eine Verneinung kein Sinnesorgan anspricht und nur in der Sprache existiert. Aber das Unterbewusstsein scheint dies zu ignorieren. ;) Hatte deshalb auch in dieser Frage einige Zeit so meine Probleme. Inzwischen kann ich mich aber Stephanie und Garry anschließen, dass das Unterbewußtsein Verneinungen akzeptieren kann; hauptsächlich dadurch, weil viele Negationen sich in der Alltagssprache verankert haben. Natürlich sollte man, und das wurde auch schon angesprochen, Zieldefinitionen immer positiv formulieren. Allerdings sind Negativformulierungen in Suggestionen dann angebracht, wenn ein einfacherer Satzbau dafür verwendet werden kann. Mit freundlichen Grüßen hypnofan
  • Noch ein zurück zum Elefanten - egal ob rosa oder blau... :-) Wie funktioniert denn unser Unterbewusstsein - es denkt in Bildern. Und genau das tut es auch beim Elefanten. Das Unterbewusstsein macht sich ein Bild vom Elefanten, damit es weiß, was es NICHT tun soll...! Genau das macht es dem Unterbewusstsein so schwer vermeintlich positive Affirmationen anzunehmen. Was passiert denn bei der Affirmation "ich will nicht mehr rauchen"? Genau - das Unterbewusstsein stellt sich die Person rauchend vor, damit es weiß, was es nicht tun soll. Soweit so gut, wenn da nicht das Bestreben des UB´s wäre, jede bildhafte Vorstellung auch umzusetzen. Also ist die vermeintlich positive Suggestion/Affirmation letztlich negativ. Positiv wäre sei, wenn das Ziel des Nichtrauchens also - besser aussehen, frischer Atem, mehr Kondition, Geld sparen, usw. Inhalt der Suggestion und Affirmation wäre. Jo
  • Hallo @all, hallo Jo, den Standpunkt verstehe ich absolut und natürlich lasse ich auch diese positiven Suggestionen einfließen - diese sind als Zielsetzung auch schön. Aber habt ihr euren Kilenten mal gefragt wie er einen Nichtraucher sieht? Also aus meiner Erfahrung als Raucher gesprochen konnte ich mich als Nichtraucher gar nicht vorstellen. Beim Wort Nichtraucher dachte ich sofort an eine mir bekannte Person die Nichtraucher ist. Diese konnte ich mir vorstellen. Ich sah mich also nicht als Raucher und radierte mir die Zigarette weg. Das ist viel zu kompliziert. Ich wollte (nur was das rauchen betrifft) so sein wie diese Person an die ich dachte. Mir fiel es auch schwer mich als Nichtraucher vorzustellen, da ich dies ja seit sehr jungen Jahren tat. Ist das Wort Nichtraucher positiv oder negativ? Für mich positiv... Warum schreibt man dann im Zugabteil nicht "Mehr Geld Abteil"? Weil dies nicht klar definiert ist. "Nichtraucher Abteil" ist klar definiert. Im Falle unseres lila Elefanten wäre die Frage: Wie suggeriere ich positv nicht an einen Elefanten zu denken, ohne zu wissen das ich an den gar nicht denken soll? :woohoo: LG Garry
  • [b]Garry Moon schrieb:[/b] [quote] Wie suggeriere ich positv nicht an einen Elefanten zu denken, ohne zu wissen das ich an den gar nicht denken soll? :woohoo: [/quote] Na ja ganz einfach...... du suggerierst, das er an ein Kamel in Badehosen denken soll und an nichts anderes. ;)