Hypnoseskalen

  • Hallo zusammen, angeregt von Garry möchte ich einmal die Inhalte zweier "typischer" Hypnose-Skalen niederschreiben. Die erste, eine Gruppenskala, ist relativ leicht. Sie enthält nur wenige schwierige Suggestionen und wird als Gruppentest verwendet. Sie heißt HGSHS:A, und enthält 12 Items. Diese sind nicht nach der Schwierigkeit abgestuft, sondern durcheinandergewüfelt. Sie sieht so aus: 1. Automatisches Fallen des Kopfes (vor Hypnose) 2. Automatischer Lidschluss 3. Automatisches Sinken der Hand 4. Unbeweglichkeit des Armes, d.h. Arm ist zu schwer, um bewegt zu werden. 5. Fingerschluß (Blockade der Finger) 6. Armrigidität (steifer und daher unbeweglicher Arm) 7. Automatische Bewegung der Hände zueinander. 8. Unfähigkeit, den Kopf zu drehen 9. Halluzination einer Fliege 10. Augenkatalepsie 11. Posthypnotische Suggestionen 12. Suggerierte Amnesie für die Inhalte der Situng Die andere Skala, die SHSS:C, ist eine individuell angewandte Skale, ebenfalls mit 12 Items. Sie enthält mehr schwierige Items als die HGSHS:A, wobei die Schwierigkeit immer mehr zunimmt. Sie geht so: 1. Automatisches Senken der rechten Hand 2. Automatisches Bewegung der Hände auseinander 3. Halluzination eines Mosquitos (Hören unf/oder Fühlen des Insekts) 4. Geschmackshalluzination (Geschmack von süß und sauer) 5. Arm ist von selbst so steif, daß er nicht gebeugt werden kann. 6. Hypnotischer Traum zum Thema Hypnose 7. Altersregression (mit veränderter Handschrift) 8. Linker Arm ist so schwer, daß er nicht bewegt werden kann. 9. Unfähigkeit, Ammoniak zw. Pfefferminz zu richen. 10. Halluzination einer Stimme aus einem Lautsprecher 11. Negative visuelle Halluzination einer kleinenKiste auf dem Tisch 12. Suggerierte posthypnotische Amnesie für die Inhalte der Hypnose
  • Hi Garry, durch Befragung. Das heißt, die Teilnehmer werden jeweils gefragt, als wie tief hypnotisiert sie sich einschätzen. Und da gibt es natürlich erhebliche Unterschiede von Individuum zu Individuum. Wichtig scheint einfach zu sein, daß die subjektiv emoppfundene Tiefe nichts "Festes" ist, sondern meistens schwankt.
  • Hallo Miraculus, dann ist diese Aussage eher als falsch zu bewerten. So kann man keine Tiefentests durchführen. Das die Empfindungen der Teilnehmer schwankend sind ist vollkommen klar und nachvollziehbar. Nur ist ihnen nicht klar, in welcher Tiefe sie gerade schwanken. LG Garry
  • Hallo zusammen, @ Neulesende: Zum besseren Verständnis, dieser Thread ist eine Fortsetzung von hier: http://www.hypnoseausbildungscenter.de/forum/13-fragen-und-diskussionen-rund-um-hypnose-fuer-einsteiger/2558-empfundene-tiefe @ Garry: Üblicherweise wird eine Skala mit einigen Zahlen vvorgegeben, und der Proband soll dann eine Zahl sagen, die möglichst gut zu seinem Gefühl der Tiefe paßt. Welche Aussagekraft dieses Verfahren hat, weiß ich nicht. Nur wenn es nicht gültig ist und der Proband seine eigene Teife nicht einschätzen kann, was ist Tiefe dann überhaupt?Und wie ließe sie sich messen?
  • Hallo Miraculus, hallo @all, die Tiefe lässt sich schon messen, wenn man die dazugehörigen Phänomene durchführt. Hier ist auch meine Erfahrung, dass z.B. Namen vergessen geht und 2 Minuten später die gleiche Suggestion nicht mehr ausgeführt wird. Da die Hypnose nicht linear verläuft befindet man sich hier im Grenzbereich zur nächsten Stufe. Doch, der Klient kann aus der Erfahrung heraus schon ungefähr abschätzen wo er ist, im Sinne von so weit war ICH noch nie. Die Frage ist wo ist er wirklich dabei? Für sich sehr tief und für die Skala die wir definieren? LG Garry
  • Hallo Garry, Du machst nun SUggestibilität zur Meßlatte von "Tiefe", wenn ich das richtig verstehe. Das verstehe ich 8noch) nicht ganz, denn ich hatte Deine Ansicht so aufgefaßt, daß Tiefe und Suggestibilität unabhängig von einander sind?
  • Hallo Miraculus, nun das stimmt auch, aber in den meisten Fällen ist es so, dass die Suggestibilität mit der Tiefe steigt. Aber generell ist es nicht so es kommt auf den Einzelnen an. Aber zumindest probiere ich aus, ob sich jemand so verhält oder nicht, sonst ist eine Bestimmung in keinem Fall möglich. Es gibt wirklich Menschen, die sind in sehr tiefer Hypnose, haben eine Amnesie aber führen Suggestionen nicht aus. Das hat aber auch nichts mit Rapportverlust zu tun, sofern es den gibt.;) Also ich glaube nicht, dass wir das allgemein standardisieren können. Die Kritikfähigkeit spielt eine große Rolle und vllt. gibt es da einen Zusammenhang? Nun ich denke auch nicht wirklich, denn die kritische Zensur verändert sich auch mit dem Vertrauen/Person...und das im Wachzustand was immer das ist.... Nehmen wir aber die gleiche Person wird sich die Zensur zwischen leichter und tiefer Hypnose deutlich verändern, so meine Erfahrung. LG Garry
  • Hallo Garry, wenn ich Dich richtig verstehe, definierst Du nTiefe über "Dissoziation". Das heißt, jemand, der spontan eine posthypnotische Amnesie entwickelt, also das Erlebte dissoziiert, wäre demnach "tief hypnotisiert". Das wäre eine klassische Definition. Der Begriff "Tife" wird jedoch von verschiedenen Personen unterschiedlich gebraucht - jeder versteht darunter, was er will. Das ist ein bißchen ein Problem und führt dazu, daß manche Diksussionen über Tiefe sich nicht in der Sache, sondern am Sprachgebrauch unterscheiden. Das heißt man ist sich vielleicht in der Sache ziemlich einig, benutzt aber verschieddene Wörter, oder man benutzt dasselbe Wort, versteht darunter aber je etwas anderes.
  • Natürlich lässt sich so etwas durch Hypnosetest und Tiefentest aufteilen. Das zeigten schon damalige Artikel und Experimente gemacht 1959 von E Höhn. Diese stellen die theoretischen Grundlagen der Inhaltsanalyse projektiver Tests da. Liebe Grüsse.
  • Hallo zusammen, @ Piaz: In den 60er jahren haben die Hypnoseforscher André M. Weitzenhoffer und Ernest R. hilgard verschiedene Hypnose-Skalen entwickelt. Nach der Universität, wo die beiden tätig waren, wurden sie als "Stanford Scales of Hypnotic Susceptibility" (SHSS) bezeichnet. Es existieren die Foremn A, B und C. Die Formen A und B sind relativ einfach und einander ziemlich ähnlich. hilgard und Weitzenhoffer realisierten, daß sie für gute Subjekte etwas zu einfach waren. Daher entwickelten sie dann auch die Form C (SHSS:C) entwickelten. Die SHSS:A und die sehr ähnliche SHSS:B habe ich zwar nicht vorgestellt, aber die HGSHS:A, die eine Gruppenversion der SHSS:A darstellt. Die meisten Items sind gleich. Wenn Du also die HGSHS:A ansiehst, hast Du weitgehend auch die SHSS:A. Die SHSS:C hingegen habe ich dort ebenfalls kurz beschrieben und ihre Items aufgezählt. Ich hoffe, das hat geholfen? @ Tieger: Ich muß gestehen, daß mir das (noch) unbekannt ist. Hast Du ev. einen Link? @ Sofie: Ich fürchte, der Text ist für die meisten Nicht-Psychologen zu "fachsimpkig". Es geht da insbesondere um die "psychometrischen" Eigenschaften einer Skala. Dennoch Danke!
  • Hallo @ alle, Zitat: @ Sofie: Ich fürchte, der Text ist für die meisten Nicht-Psychologen zu "fachsimpkig". Es geht da insbesondere um die "psychometrischen" Eigenschaften einer Skala. Dennoch Danke! @ M. erklaere doch einfach, anstatt zu sagen: es ist zu unverstaendlich, dafuer ist dieses Forum doch auch da. Ich hoffe doch, dass deine Befuerchtungen nicht der Realitaet entsprechen und alle diese einfachen Beschreibungen einer Hypnoseskala verstehen koennen. Es geht auch nicht um wie du es nennst: "Nicht-Psychologen und zu "fachzimpkig" sondern einfach um Hypnoseskalen. Einfacher geht es doch gar nicht. Das Forum ist doch fuer alle. Wir (Fachleute und absolute Laien) haben schon des oefteren ueber die Hypnoseskalen diskutiert und dieser Link war immer wieder eine sehr gute Informationsquelle. In Bezug auf den Link: Schon in der Einleitung wird sehr einfach darauf hingewiesen, dass diese Teste zur Messung der Suggestibilitaet verwendet werden. Da gibt es z.B. eine Skala, worauf die unterschiedlichen Werte in Zahlen erklaert werden, da steht drauf: hoch, mittel und geringe Suggestibilitaet usw. sehr verstaendlich. Wenn der Link nur fuer Psychologen und Fachleute verstaendlich waere, haette ich ihn nicht zur Verguegung gestsellt. Ich glaube jedoch, dass in diesem Forum und auf dieser Webseite Interessenten im Hypnosebereich sind (egal aus welcher Fachrichtung), um diese sehr gute Beschreibung zu verstehen. Der Link beschreibt alles was bei dem HGSHS:A, B,C geschieht. Die Univestitaet ist Stanford, in Kalifornien, USA. Das ist an der Westkueste. Ich traue allen hier weitaus wohl mehr zu, und halte diese Info fuer eine gute Lesequelle und Informationsquelle. Es ist sehr praezise und gut dokumentiert. Als Member, CH (Member, certified hypnotherapist) im NGH (National Guild of Hypnotist) bin ich jederzeit fuer Fragen erreichbar. Alle Member des NGH sind fuer Aufklaerung, Weiterbildung und Informationen fuer die Oeffentlichkeit im Bereich der Hypnose verpflichtet. Wir helfen uns gegenseitig in unserem gemeinsamen Interesse: Hypnose. Ein lieber Gruss an alle Sofie, CH President NGH Chapter "Germany North"
  • Hi, na super, ist doch mal was Positives. Die Beschreibungen im Link sind ja in Deutsch und so super umschrieben, wirklich einfach. Zum Beispiel findet man im Aufbai bei dieser Forschung die 12 Testsuggestionen (ich schreibe nur kurze Infos, die ihr bitte selber im Link weiterlesen koennt: 1. Senken des ausgestreckten rechten Armes .... 2. Bewegung der Haende auseinander... 3. Halluzination "Muecke"... 4. Geschmackshalluzination (suess, sauer)... 5. Armrigiditaet (rechts) ... 6. Traum... 7. Altersregression... 8. Unbeweglichkeit des linken Armes 9. Geruchsunempfindlichkeit (Ammoniak) 10. Halluzinierte Stimme... 11. Negative visuelle Halluzination (Spielkarten)... 12. Posthypnotische Amnesie Das ist nur ein kleiner Auszug, da ihr das alles selber nachlesen koennt. Somit bekommt man einen sehr guten Eindruck, was diese Tests bewirken. Die Schluesselwoerter dieser Forschung waren uebrigens: Hypnotische Suggestibilitaet, Hypnosetest, Suggestibilitaetsnormen, Stanford Hypnotic Sucseptibility Scale: Form C. Wobei auch die Begriffe HGSHS und SHSS in dieser Forschung sehr gut erklaert werden. Hat jemand Fragen, antworte ich sehr gerne. LG Sofie, CH President NGH Chapter "Germany North"