Hypnotisierbarkeit und Suggestibilität

  • Hallo alle zusammen, Oft werden diesen Beiden begriffe verwechselt oder es wird so verstanden, dass Beides das Gleiche bedeuten. Dies ist aber ein Irrglaube, denn Hypnotisierbarkeit ist was anderes als Suggestibilität und umgekehrt. Es gibt auf der einen Seite Menschen die sich zwar hypnotisieren lassen, aber nicht auf Suggestionen reagieren! Auch der umgekehrte Fall ist möglich. Ein Mensch ist zwar durch Suggestionen zu beeinflussen und zu manipulieren, kann sich aber nicht auf die Hypnose einlassen weil er Kontrollverlustängste hat, kein Vertrauen zu dem Hypnotiseur besitzt oder einfach Angst vor der Hypnose hat. Andere Menschen fallen sehr leicht und schnell in Trance, erreichen auch einen ausgeprägten Entspannungszustand, reagieren aber nicht oder schwer auf Wirksuggestionen. Suggestibilität hat viel mit der Persönlichkeitsstruktur eines Menschen zu tun. Eine Person die sowieso sehr aufgeschlossen, offen und witzig ist, reagiert mit Sicherheit besser und intensiver auf Suggestionen als eine Person die von jeher sehr zurückhaltend, schüchtern und verschlossen ist. Dies bezieht sich öfters bei diesen Menschen auf Suggestionen bei einer Showhypnose-(allerdings nicht immer!)-- in der Therapie werden natürlich auch zurückhaltende und verschlossene Personen Suggestionen annehmen. Denn diese Suggestionen dienen ja dazu, ein bestimmtes – vom Probanden gewünschtes – Ziel zu erreichen und werden somit auch vom Unterbewusstsein angenommen! Es sei auch noch zu erwähnen, dass jeder Mensch seine eigenen und persönlichen Grenzen hat! Wenn 9 Suggestionen wunderbar funktionieren, kann es trotzdem passieren, dass die 10. Suggestion nicht angenommen wird. Grund ist dann in aller Wahrscheinlichkeit die persönliche Grenze des Probanden oder ein bestimmtes Merkmal in seiner Persönlichkeitsstruktur, die auch nicht überschritten werden sollte. Dies kann sowohl bei einer Hypnodemo als auch bei der Therapie passieren. Das ist wahrscheinlich auch [b]ein[/b] Grund, weshalb bei einigen Suggestionen, die nicht ausgeführt werden, eine Amnesie (Erinnerungsverlust)auftreten kann. Darum ist es kein Problem, wenn bei einer Demo einmal ein Showgag nicht funktioniert oder bei einer Therapie der Proband plötzlich "dicht" macht. Mit freundlichen Grüßen hypnofan
  • Hallo Hypnofan, ein guter Beitrag, der Anfängern - oft auch Fortgeschrittenen - kurz und knapp den Unterschied erklärt und vor Allem, dass es kein Fehler ist, wenn man als Hypnotiseur auch mal bei einzelnen Suggestionen/Phänomenen scheitert! Magan
  • Hallo Hypnofan, sehr guter Beitrag!! Ich würde es noch so ergänzen: Manche Menschen haben vorbehalte gegen einige Suggestionen. Manche mögen es beispielsweise nicht, ihren Namen zu vergessen, weil er für sie ihre Identität symbolisiert. Abgesehen davon besitzen die Menschen auch unterschiedlich ausgeprägte kognitive Fähigkeiten. Meine bisherige Ergahrung ist es, daß jemand, der schwierige Suggestionen umsetzen kann, eigentlich ziemlich "alles" schafft. Im Einzelfall braucht er mehr Zeit und Anleitung. (Selbstverständlich sollte nirmand zu etwas gedrängt werden, was er nicht will; deshalb sollte eine entsprechende Abklärung vorgenommen werden.) Abgesehen hiervon würde ich noch eine weitere Unterscheidung vorschlagen: Einmal gibt es SUggestionen, die auf therapeutische Veränderungen abzielen. Hierbei verändert der klient seine EInstellungen, seine Motivation, seine überzeugungen, Gefühle und Muster. Andererseits gibt es hypnotische SUggestionen, die nur eine kurze Zeit wirken sollen, beispielsweise Amnesie oder Halluzinationen. Bei dieser letzten Kategorie muß der Proband auf spezielle kognitive fähigkeiten wie lebendige Imagination und Dissoziation zurückgreifen. Es gibt Menschen, die auf therapeutische SUggestionen gut reagieren, sich aber schwer tun, hypnotische Phänomene zu erleben - und umgejehrt. LG Miraculus