Beiträge von Miraculus

    Hallo zusammen, hier möchte ich auf einen sehr schönen Artikel von Amanda Barnier zur posthypnotischen Suggestion (und zur Aufmerksamkeit) hinweisen. (Link weiter unten.)Barnier hat zahlreiche Experimente zu diesem Thema durchgeführt. Zum besseren Verständnis darf ich vielleicht einige Vorbemerkungen machen: Die Psychologen gehen davon aus, dass viele Verhaltensweisen im Alltag automatisch verlaufen und keine (nennenswerte) Aufmerksamkeit voraussetzen. Wir müssen uns beispielsweise im Gegensatz zu kleinen Kindern, die gerade das Laufen lernen, nicht auf jeden einzelnen Schritt konzentrieren, den wir gehen. Wir müssen keine oder nur minimale Aufmerksamkeit auf das Laufen verwenden, und so können wir unsere Aufmerksamkeit auch beim Gehen bequem auf andere Inhalte richtem, etwa auf ein Gespräch. Ähnliches gilt für das Essen mit Messer und Gabel, Fahrrad- und Autofahren usw. Es ist immer dasselbe: Solange keine besonderen Komplikationen oder schwierigen Bedingungen vorliegen, brauchen wir kaum Aufmerksamkeit. Solche Vorgänge laufen also automatisch oder quasi-automatisch ab. Andere Prozesse erfordern hingegen gezielte Aufmerksamkeit und Konzentration. Die Psychologen und Neurowissenschaftler gehen davon aus, dass es hierzu ein höchstes Kontrollsystem gibt ("Exekutive Kontrolle"), das bei Handlungen in Anspruch genommen wird, bei denen neue Verhaltensweisen erforderlich sind, oder abstraktes Denken, aber auch das Überwinden von Gewohnheiten. Die "Exekutive Kontrlle" steht also nicht nur für Aufmerksamkeit, sondern auch für willentliche Verhaltenssteuerung. Sie wird übrigens insbesondere mit frontalen Regionen des menschlichen Gehirns assoziiert. Ziemlich allgemein wurde und wird noch immer angenommen, dass "Aufmerkdsamkeit" und Bewusstsein eng zusammenhängen: Was Aufmerksamkeit erfordert, das ist auch bewusst. Das ist die gängige Betrachtungsweise im Alltag wie in der Psychologie. Solch einer Überzeugung stehen jedoch die Ergebnisse der Hypnoseforschung entgegen: Viele hypnotische Prozesse sind nicht bewusst, und sie werden vom Hypnotisierten als unwillkürlich und automatisch wahrgenommen. Sie erfordern jedoch dennoch Aufmerksamkeit, wie sich bei genauerem Hinsehen zeigt. Wir haben es hier also mit einer unbewussten, aber doch vorhandenen exekutiven Aufmerksamkeit zu tun. Dass hypnotische Prozesse oft Aufmerksamkeit (exekutive Kontrolle) erfordern, lässt sich auf verschiedene Weise zeigen. Wenn jemand beispielsweise bewusst zwei Aufgaben durchführen soll, die beide Aufmerksamkeit erfordern, dann kommt es zur Interferenz. Die beiden Aufgaben beeinträchtigen sich (man wird langsamer und macht mehr Fehler). Lässt man nun eine Person mittels Hypnose zeitgleich eine Aufgabe bewusst und eine andere unterbewusst ausführen, dann ist die Interferenz mindestens genau so groß, wie wenn beide Aufgqaben bewusst gelöst werden. Das gilt zumindest für Beschäftigungen, die eine gewisse Komplexität besitzen. Dieses Ergebnis zeigt, dass Hypnose oftmals Aufmerksamkeitsressourcen der exekutiven Kontrolle beansprucht, die dann für andere Tätigkeiten nicht mehr zur Verfügung stehen. Es gilt somit, dass hypnotisches Verhalten oftmals als automatisch ERELBT wird, aber objektiv nicht "automatisch" IST. Objektiv betrachtet setzt hypnotisches Verhalten typischerweise vielmehr Aufmerksamkeitund Motivation voraus. Dieses Ergebnis wird übrigens auch durch andere Untersuchungen und durch die Gehirnforschung bestätigt. Amanda Barnier kommt entsprechend in ihrem Artikel zur posthypnotischen Suggestionzu dem Ergebnis, dass das subjektive Gefühl von Unwillkürlichkeit und Automatie und die tatsächlich verwendete Aufmerksamkeit nichts mit einander zu tun haben. Auch eine Aufgabe, die eine hohe kognitive Leistung (viel Aufmerksamkeit) erfordert, kann als völlig automatisch und unwillkürlich erlebt werden. Gute hypnotische Subjekte können beispielsweise auf posthypnotische Suggestionen in einer Weise reagieren, die eine Denkleistung erfordert, ohne dass sie sich ihrer Denkleistung irgendwie bewusst wären. Barnier schreibt daher (sinngemäß übersetzt): [i]"Ganz wie andere hypnotische Reaktionen ist posthypnotisches Reagieren nicht automatisch entsprechend den Definitionen, die von den kognitiven Psychologen benutzt werden. Es beansprucht Ressourcen der Aufmerksamkeit, es interferiert mit anderen Prozessen, es erfordert eine kognitive Anstrengung, und es ist absichtsvoll; und doch bleibt dies dem bewussten phänomenalen Erleben entzogen. Auch wenn dieses Fehlen von Bewusstsein oftmals als die hervorstechendste Eigenschaft von posthypnotischem Verhalten betrachtet wird, ist es doch wichtig, eine andere sehr bedeutende Eigenschaft hervorzuheben; diese ist, dass die Reaktion auf eine posthypnotische Suggestion absichtsvoll und strategisch ist. Hier liegt das eigentliche Paradoxon des posthypnotischen Reagierens (und tatsächlich des hypnotischen Reagierens allgemein). Unsere wissenschaftlicher Ergebnisse zeigen, dass einige hypnotisierte Individuen sehr aktiv darin sind, die Anforderungen des Settings für sich herauszuarbeiten, die Konflikt in den Kommunikationen zu lösen, die sie erhalten, und darin, auf angemessene Weise zu reagieren. Dennoch machen viele hoch hypnotisierbare Subjekte unabhängig vom Level der Anforderungen eine Zuschreibung hinsichtlich ihres Reagierens, die die Aspekte von Mühelosigkeit und Unwillkürlichkeit hervorhebt. Diese fehlende Erkenntnis des eigenen Involvirtseins in die Erfahrung, die sie machen, ist ein bleibender Aspekt der Hypnose, der fasziniertend ist."[/i] Was für die posthypnotische Suggestion gilt, gilt auch ziemlich allgemein, was hier nur an zwei weiteren Beispielen belegt sein soll. Einige Forscher um Yann Cojan untersuchten beispielsweise, was eigentlich während einer suggerierten Lähmung/Katalepsie im Gehirn bei hochsuggestiblen Probanden passiert. Ihre Ergebnisse zeigten unter anderem, dass solche Phänomene "echt" sind und sich davon unterscheiden, dass jemand nur so tut als ob. Die Ergebnisse zeigten außerdem, dass insbesondere frontale Gehirnbereiche, die für Aufmerksamkeit, willentliche Kontrolle und insbesondere für Selbstwahrnehmung stehen, während der Ausführung hypnotischer Suggestionen generell besonders aktiv waren. Cojan und seine Kollegen schreiben: [i]"Stattdessen weist dieses [Gehirn]muster darauf hin, dass exekutive Kontrollprozesse, die von dieser Region vermittelt werden, bei allen Versuchstypen unter Hypnose beansprucht wurden, wobei diese [Kontrollprozesse] womöglich einem Zustand der erhöhten Beobachtung und der gesteigerten Kontrolle ["hyper control"] entsprechen..."[/i] Wir haben hier also das Paradoxon, dass Hypnotisierte das subjektive Gefühl haben, ihren eigenen Körper nicht kontrollieren zu können, während die Gehirnprozesse auf eine [i]erhöhte[/i] Selbstontrolle hinweisen. Wieder besteht hier also ein Kontrast von bewusstem Empfinden und "objektiv" feststellbaren Gegebenheiten. Ein drittes Beispiel wäre die hypnotische Analgesie. Helen Crawford, die viele neurophysiologische Untersuchungen zur Hypnose durchgeführt hat, schreibt hierzu: [i]"Dissoziierte Kontrolle während der Hypnose, wie sie beispielsweise bei der hypnotischen Analgesie für Schmerzen beobachtet wird, setzt kognitive und aufmerksamkeitsbezogene Leistungen höherer Ordnung voraus, wovon Veränderungen der EEG-Theta-Wellen [...] und erhöhter Gehirnstoffwechsel in bildgebenden Verfahren [....] zeugen. Die fehlende Wahrnehmung von Kontrolle und die verminderte Selbstwahrnehmung [....] ändern nichts daran, dass dennoch Prozesse ablaufen, die höhere kognitive Verarbeitung und das exekutive Kontrollsystem involvieren."[/i] Andernorts schreibt Crawford nach einer Durchsicht der Forschungsliteratur: [i]"Eine ziemlich durchgehende Beobachtung ist die Zunahme des CBG [zerebralen Blutflusses], der nur bei hoch hypnotisierterbaren Individuen zu beobachten ist. Angesichts der übereinstimmenden Ergebnisse dass erhöhter CBF bei mentaler Anstrengung vorliegt [....] suggeriert diese Forschung, dass, obwohl die hypnotisierte Person auf einer physischen Ebene oftmals extrem entspannt ist, auf einer kognitiven Ebene eine dennoch Anstrengung erfolgt, die zu- und abgewandte Aufmerksamkeit beansprucht. Daher mögen 'dissoziierte' hypnotische Phänomene nur auf einem phänomenologischen [erlebnismäßigen] Level mühelos und ohne Selbstbewusstsein sein, während sie weiterhin zielgerichtete und willentliche Aufmerksamkeit außerhalb des Selbstbewusstseins erfordern....Ziemlich durchgehend findet sich eine erhöhte Beteiligung von Regionen im frontalen Cortex während hypnotischer Suggestionen [...]. Dies legt eine erhhöhte Aktivität des exekutiven Kontrollsystems während imagibativer Aktivitäten - ob hypnotisch oder nicht-hypnotisch - nahe."[/i] Es spricht also vieles dafür, dass die meisten hypnotischen Prozesse Aufmerksamkeit und willentliche Aktivität, aber kein Bewusstsein davon erfordern; dies gilt auch, aber nicht nur für hypnotische Suggestionen. Speziell zu den posthypnotischen Suggestionen sei besonders folgender Artikel von Amanda Barnier empfohlen, aus dem ich schon zitiert hatte: http://www.sleepandhypnosis.org/pdf/1_1_11.pdf (Auf dersleben Seite scheinen sich übrigens viele weitere freie Fachartkel zu befinden!) Für weitere Hintergrundsinformationen könnten vielleicht auch folgende Artikel aus meinem Blog interessant sein: https://hypnoseinfos.wordpress.com/tag/exekutive-kontrolle/ http://hypnoseinfos.wordpress.com/2010/09/21/die-posthypnotische-suggestion/
    Hi Adam, nachdem ich das Thema bereits gestartet hatte, ist mir voll bewusst geworden, dass es gerade aus den 60ern und 70ern unglaublich viele klassiker" gibt. Nur denke ich, dass viele die wohl als abgedroschen empfinden würden, wenn man sie hier brächte?
    Simon & Garfunkel: "The Boxer" ("...Still a man hears what he wants to hear and disregards the rest...") http://www.youtube.com/watch?v=wzUEL7vw60U "Sound of Silence" http://www.youtube.com/watch?v=9hUy9ePyo6Q Leonard Cohen : "Everybody knows" http://www.youtube.com/watch?v=XDphyrGiaJE Mario Hené (unter anderem): "Wie ein Baum im Herbstwind" http://www.youtube.com/watch?v=1Ob9B471ynQ
    Walter von Lucadou ist promovierter Physiker und promovierter Psychologe; bekannt ist er aber auch als Leiter der "Parapsychologischen Beratungsstelle" in Freiburg. Dem Südwestrundfunk (SWR) hat er ein recht interessantes Interview gegeben: http://www.youtube.com/watch?v=PUWh2CWCbVs
    Hallo zusammen, wie wäre es mit ein paar Songs, die zum Nachdenken anregen (sollen)? Egal welcher Art und aus welcher Epoche. (Bitte nicht nur verlinken, sondern auch Titel nennen, damit es nicht zu lauter Wiederholungen gibt.)
    Göring hat dazu gesagt (in seiner Gefangenschaft in einem Interview): " ... Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg.Warum sollte irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, dass er mit heilen Knochen zurückkommt. Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar. Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. ... das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land." Nun, das mag sein, setzt dann aber eine solch unendliche Dummheit auf Seiten des Volkes voraus, dass es im Grunde nicht mehr relevant ist, ob das abgrundtiefe Dämlichkeit oder Bosheit ist; es läuft auf dasselbe hinaus.
    Ohne jetzt zu politisch werden zu wollen, und bei viel sicherlich berechtigter Kritik, würde ich doch auf einen Aspekt hinweisen wollen, nämlich dass wir doch letztlich auch in einer sehr unfriedfertigen Welt leben. Ess ist daher wahrscheinlich kaum möglich, dass ein Land (und wäre es wirklich sehr friedliebend) dauerhaft ohne Armee besteht. Traurig, aber wahr. Der Mensch, so könnte man meine, hat mit krankheiten, Hungersnöten, Dürren, Überschwemmungen usw. genug Probleme.. Das ist aber nicht der Fall. Die Menschen versuchen ständig, einander zusätzlich die Köpfe einzuschlagen und sich gegenseitig noch mehr Probleme zu bereiten. Warum weiß der Himmel.
    Zum einen bin ich allgemein der Ansicht, dass das, was wir als "Gewissen" bezeichnen in seiner Macht grenzenlos überschätzt und die menschliche Brutalität völlig unterschätzt wird. Die meisten orientieren sich an den Normen, die ihnen gesellschaftlich vorgegeben werden, und das war es dann. Klingt hart, aber ich denke, dso in etwa ist es leider, auch wenn er durch das folgende wieder etwas relativiert wird: Bei den US- amerikanischen Stritkräften hatte man wohl Untersucuhungen angestellt und herausgefunden, dass die breite Mehrheit der Infantaristen absichtlch "danebenschosss". Daraufhin wurde das Training so lange ausgebaut, bis das Schießen auf das "Ziel" so stark automatisiert war, dass die meisten dann auch in Kriegen schossen. Zu der Frage mit der Hypnose bin ich etwas anderer Meinung. Die Frage geht davon aus, dass das Reagieren auf hypnotische Suggestionen ein automatisierter, unbebasichtigert Akt ist, der außerhalb der normalen Motivaion und Kontrolle steht. Für diese Vorstellung spreicht: - Hypnotisierrte haben oft das Gefühl, dass sie Suggestionen völlig mühelos, automatisch und unwillkürlich ausgeführt werden, oder je nach dem sogar zwanghaft, gegen ihren Willen. - Manchmal - besonders im Zusammenhang mit posthypnotischen Suggestionen - kann für den Inhalt der Suggestion Amnesie vorliegen; der Proband weiß nicht, weshalb er etwas tut, aber er tut es dennoch. Oder er tut etwas unbewusst; er weiß gar nicht, was er tut. - Hypnotisierte tun viele Dinge (z.B. auf der Bühne), von denen man spontan annehmen würde, dass Wache im "Normalzustand" es nicht täten. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich m.E. jedoch, dass diese Argumente nicht wirklich überzeugen. Stattdessen zeigt sich bei einem genauen Blick m.E. deutlich, dass hypnotsches Verhalten genau so mit einer Absicht, Motivation und Überlegung einhergeht wie "normales" Verhalten auch, auch wenn Motivation und Absicht oft nicht BEWUSST wahrgenommen werden, also nicht auf subjektiver Ebene erlebt werden. Für diese Sicht spricht u.a.: - Es wird zwar oft [b]angenommen[/b], dass Wache nicht dieselben Dinge tun würden wie Hypnotisierte, auch wenn derselbe soziale Druck da ist, aber diese Annahme wird meist nicht geprüft. Bei einer Überprüfung stellt sich die Falschheit der These heraus. - Viele Experimente sprechen für die Bedeutung von Motivation. So hat man beispielsweise Hypnotisanden über einer Reihe von Versuchen immer genau derrselben (klassischen) Induktion und desnselben Tests ausgesetzt. Im Lauf der Zeit wurden die Probanden immer gelangweilter und demotivierter, und gleichzeitig nahm ihre hypnotische Suggestibilität ständig ab. - Auch neurophysiologische Forschungen sprechen für diese Sichtweise: Bei den meisten hypnotischen Suggestionen sind Gehirnteile aktiv, die für Verhaltenskontrolle, Planung und abstraktes Denken stehen. Aus dieser Überzeugung bin ich auch dagegen, dass man Hypnose und Manipulation völlig in eins in einen Topf wirft, auch wenn natürlich erhebliche Überschneidungen bestehen können.
    Anita, sieh mal: 1) Der Text ist fast 50 DIN-A-4-Seiten lang. Kaum jemand, der ihn nicht bereits gelesen hat, würde ihn sich hier ansehen. Er würde nur eine riesige Fläche zum Runterscrollen darstellen. 2) ich darf sicher ehrlich sagen, dass ich zu denen gehöre, die für dieses Forum am meisten "On Topic" geschrieben haben. Ich habe theoretische, aber auch praxisorinetierte Beiträge verfasst, für Anfänger und für Fortgeschrittene. Viele meiner Beiträge sind lang, trotz hoher Informationsdichte - eben weil sie viele Infos vermitteln. Nun habe ich aber auch eben ein Blog, wo ich ein paar Artikel einstelle, die allermeisten eh zu unhandlich für ein Forum; und da möchte ich die eben auch zusammenhalten. Sieh es so: Wenn Du viele Stunden Deiner freien Zeit aufwendest, um einen Text für Deine HP zu verfassen, dann würdest Du vermutlich auch nicht wollen, dass er nun woanders landet. Ich denke, dasselbe gilt für Garry: Wenn er seine Tiefenkommunikation zusammen hat und publiziert, dann hat er sicher nichts gegen Anregungen und Kritik in anderen Foren, aber vermutlich wird er das Original auf seinen Seiten behalten wollen. Der Unterschied ist dabei, dass ich mit meinen Artikeln keinen müden Cent verdiene. Ich bekomme absolut nichts dafür. Ich leiste diese Arbeit komplett umsonst. Mein Blg beinhaltet weder Werbung noch kommerzielle Angebote, noch entsprechende Links. Nada - nichts. Das einzige, was ich "habe", ist das Gefühl, Interessierten vielleicht einige Denkanstösse und Infos zu geben. Ein paar Klicks - das ist alles, was ich bekomme. Dabei ist das natürlich immer nur ein Angebot - ich will niemandem was auznötigen. Wenn ich jett die Texte aus dem Blog hier einstelle, muss ich das fairerweise auch bei den anderen Foren tun, wo ich schreibe. Ich schätze Garry und dieses Forum sehr, will aber auch niemanden benachteiligen oder vor den Kopf stoßen. Wenn ich das aber tue, dann schadet das dem Ranking meines Blogs erheblich. Und bei Eingabe entsprechender Suchbegriffe kommt man nicht mehr auf mein Blog. Die Artikel werden dann nicht mehr dort, sondern woanders gelesen. Die Chance, dass ein interessierter Leser dann bei mir landet und von einem Artikel zum nächsten klickt, vermindert sich, selbst wenn ich mein Blog jeweils im Forum verlinke. Das einzige, was die Artikel mir "bringen" - nämlich eine gewissee Leserschaft und ein besseres Ranking für mein Blog - würde ich dann teilweise wieder verlieren. Wenn unter diesen Umständen keine Diskussion der Artikel stattfindet, dann respektiere ich das. Das ist für mich auch kein Problem, ich nehm das auch nicht übel oder so - das ist kein Thema. Nur hoffe ich, dass man umgekehrt eben auch mich etwas versteht. ...Wir können das mit dem entsprechenden Artikel auch einfach lassen. Unabhängig davon erstelle ich auch gerne gründliche und arbeitsaufwendige Beiträge für dieses Form, und stelle dabei gerne auch meine Ansichten zur Disposition, wenn das erwünscht ist. :)
    Hallo Anita, ich meine nun natürlich nur die Hypnose-Foren! Und gerne lasse ich mich zum Positiven überraschen. Aber nachdem ich seit jahren Mitglied in den meisten Hypnose-Foren bin und die Entwicklungen beobachte, hält sich mein Optimusmus da eben in engen Grenzen.... :dry:
    Wir können nur uns selbst bewegen. Man kann auch anderen menschen Angebote machen, aber ob sie die annehmen, ist ihre Sache. Damit ein Forum wirklich laufen würde, bräuchte man verschiedene Leute mit verschiedenen Zugängen und Interessensschwerpunkten, die gerne viel schreiben. Man bräuchte mindestens sechs oder sieben, die regemmäßig viel beitragen, und dann weitere vier oder fünf, die immer wieder mitmachen und neue Impulse liefern. Das ist aber nicht der Fall, auch wenn sich hier natürlich einige schön engagieren, z.B. Garry oder Hypnosfan. Und es ist auch sonst nirgendwo in einem mir bekannten Forum der fall. Zwar ist es schade, aber so ist das halt, und daran werde ich nichts ändern können.
    Hallo Garry, danke für die Mühe der Lektüre, und selbstverständlich lege ich wert auf Deine Meinung! Nun ist es ja so, dass der Text doch etwas lang ist.... :blush: Und so würde ich anregen, dass Du einfach stichwortartig sagtst, wo die aus Deiner Sicht problematischen Punkte sind. Dann würde ich meine Meinung sagen, und dann Du Deine....oder gerne auch umgekehrt, ganz wie Du magst! Vielleicht gehören die Punkte ja sogar zu einem anderen Thema, das dann besser in einem anderen thread zu diskutieren wäre?
    Hallo zusammen, vergesst nicht, dass ich de thread vor 9 Monaten verfasst habe. Inziscen hab ich das akzeptiert...ist halt so. Natürlich aben nicht alle gleich viel Zeit und Nerven. Wenn aber nur 20% derer, die mitlesen, pro Monat auch nur 30 min. aufbringen würden, dann äre viel los. Aber so ist das halt. So ist das in allen Foren, warum auch immer...
    Hallo Garry, erst mal danke für die Antwort! Ich werde dazu noch was schreiben. @ Hypnofan: Ich bin der Meinung, dass Dein Kommentar so viele verschiedene interessante Richtungen enthielt, dass sich gleich mehrere Threads daraus machen ließen. @ alle: Da dies auch mit dem Thema zu tun hat, würde ich für Interessierte gerne noch auf eminen neuen Artikel zu den Non-State-Theorien hinweisen: https://hypnoseinfos.wordpress.com/2012/05/17/state-vs-non-state-theorien/ Er ist gewissermaßen die Fortsetzung des oben verlinkten Textes, und stellt dar, wie das Problem nach meiner Überzeugung zu lösen wäre. Ausführlich ist er, aber ich denke auch recht gut verständlich. Kritik und Anregungen - natürlich hier im Forum - sind wie immer willkommen.
    @ Hypnofan: Hier noch eine Ergänzung zu Deinem interessanten und vielschichtigenBeitrag: [quote]1.)[u] Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose[/u] Ein unwahrscheinlich wichtiger (und für viele auch verblüffender) Satz, um die Eigenverantwortlichkeit des Probanden herauszustellen. Ok, heutzutage ist die Allgemeingültigkeit dieses Satzes zumindest für tiefere Trancezustände umstritten und einige Hypnotiseure bezeichnen ihn als glatten Unsinn.[/quote] Dzu lohnen sich auch einige Anmerkungen. Die erste wäre, dass es oft so dargestellt wird,als könne jemand nur dann schwierige Suggestionen erfolgreich umsetzen,wenn er in einem Zustand ist, in dem ihm jede Fähigkeit zum halbwegs normalen Denken und Handeln fehlt.Dies ist keineswegs richtig. Probanden können - auch bei einer formellen Hypnose - durchaus in einem recht normalen Zustand sein und auch ziemlich auf die schwierigsten Suggestionen reagieren, oder beobachten, wie die Suggestionen scheinbar von selbst Realität werden. Dies ist sogar eher der Regelfall. Zum anderen gibt es aber tatsächlich auch Trancezustände, bei denen Aktivität, Spontanität und Ich-Bewusstsein deutlich reduziert sind. Solche Zustände scheinen dann der tieferen Meditation zu entsprechen. Zentral für die Frage, ob jede Hypnose Selbsthypnose ist oder nicht, ist dies m.E. jedochnicht. Wichtiger ist etwas anderes: Die Psychologen gehen davon aus, dass die menschliche Psyche aus zahlreichen Kontrollsystemen besteht. Viele arbeiten unbewusst und automatisch, so dass es keiner (großen) Aufmerksamkeit bedarf, um sie zu benutzen. Dazu gehören etwa Fahrrad- oder Autofahren, wenn man es einmal gelernt hat; oder noch schlichter: Das Gehen. Es wäre ja schlimm, wenn wir bei jedem Schritt lange nachdenken müssten, wie wir den Fuss aufsetzen und abrollen! Daneben existieren "höhere" Systeme: Das höchchste wird als exekutives Kontrollsystem bezeichnet: Es ist wesentlich für Planung, abstarktes Denken, Unterdrücken von Gewohnheiten und willentlliche Verhaltenskontrolle verantwortlich. Dieses Modell, das uursprünglich auf den Hypnoseforscher Ernest Hilgard zurückgeht, ist inzwischen in der kognitiven Psychologie gut etabliert und wird auch durch die Hirnforschung gestützt. Warum erzähle ich das nun alles? Weil man herausgefunden hat, dass das Reagieren auf hypnotische Suggestionen - jedenfalls die meisten - genau diese hohe exekutive Kontrolle voraussetzt. Dies scheint beispielsweise für Halluzinationen oder Analgesie, aber auch viele andere Phänomene zu gelten. Das hat man auf verschiedene Art und Weise erkannt. Zum einen zeigt hypnotisches Verhalten - jedenfalls auf den zweiten Blick - oft ein hohes Maß an Planung und Intelligenz. Dann gibt es vdiverse indirekte Tests. Und schließlich haben wir neurophysiologische Untersuchungen, die dies bestätigen. In der Hypnose haben wir generell die etwas widersprüchliche Situation, dass hypnotisches Verhalten als unwillkürlich erscheint und [b]subjektibv[/b] so oft erlebt wird, dass aber gleichzeitig alles darauf hinweist, dass [b]objektiv [/b] das Verhalten zielgerichtet und willentlich ist, und nicht etwa "automatisch" imSinne der niederen Kontrollsysteme. Helen Crawford, eine Hypnoseforscherin, die viel neurophysiologische Arbeiten durchgeführt hat, sagt deshalb: [i]“Dissoziierte Kontrolle während der Hypnose, wie sie beispielsweise bei der hypnotischen Analgesie für Schmerzen beobachtet wird, setzt kognitive und aufmerksamkeitsbezogene Leistungen höherer Ordnung voraus, wovon Veränderungen der EEG-Theta-Wellen [...] und erhöhter Gehirnstoffwechsel in bildgebenden Verfahren [....] zeugen. Die fehlende Wahrnehmung von Kontrolle und die verminderte Selbstwahrnehmung [....] ändern nichts daran, dass dennoch Prozesse ablaufen, die höhere kognitive Verarbeitung und das exekutive Kontrollsystem involvieren.”[/i] Selbst dort, wo der Hypnotisierte sich scheinbar passiv verhält, hat das Wort von der Fremdhypnose, die auf Selbsthypnose basiert, alsoihre Berechtigung.
    Hi zusammen, @ Hypnofan: Vielen Dank für Deinen - wie gewohnt - sehr reichhaltigen und reflektierten Beitrag. man könnte zu vielen Apsekten etwas sagen, aber bevor man da mehr dazu schreibt, stelle ich vielleichcht erst mal meinen Artikel über Non-State-Theorien fertig, denn da schneidet sich vieles. Fa @ Garry: Das ist sozusagen auch das Problem: Mein nächster Artikel, der sinngemäß dazugehört, ist viele Shcreibmaschinenseiten lang und könnte auch als kleines Ebook ershceinen.... :unsure: Aber damit es nicht zu lange ist, aber hir in dem Thread doch etwas steht, schlage ich einfach vor, dass ich eine Zusammenfassung mache (erst mal von dem letzten Artikel jetzt). Ich achte auch darauf, dass es nicht zu lang wird. Meine Kritik geht also so: Einerseits wid oft gesagt, dass der Zustand der Hypnose vollkommen natürlich und normal sei und der Alltagstrance entspreche. Also dem, was beim Tagträumen oder der besonderen konzentration auf ein Buch oder ein Musikstück entspricht. Andererseits werden dann der Trance aber oftmals typische Eigenschaften eines Zustandes zugesprochen, der NICHT alltäglich und natürlich ist. Dazu gehört beispielsweise, dass man eine Induktion brauchen soll, um in hypnotische Trance zu kommen. Für ein normales Absorbiertsein bedarf es keiner Trance. Oder es wird gesagt, dass man bei der Hypnose alles wörtlich nehme: Das ist bei der Alltagstrance des intensiven Fernsehehsehens oder Lesens definitiv nicht der Fall, denn sonst könnte man nur die einfachsten texte verstehen. Oder: Es wird davon ausgegegangen, dass Menschen in Trance besonders "Gehorsam" seien. In einer Alltagstrance - selbst wenn ein Rapport besteht - ist man nicht gesteigert gehorsam. ich kann mich z.B. ganz intensiv mit jemandem unterhalten, so dass ich auuf nichts mehr sonst achte, ohne dass ich besonders "gehorsam" wäre. Eiige leute behaupten (auf fragwürdiger Grundlage!) beispielölsweise auch, dass Hypnose äußerst gefährlich sei und etwa leicht psychische Krankheiten verursachen können. Entsprechendes würde aber sicher niemand von einer Alltagstrance sagen. Worauf ich hinaus will ist also. Das "übliche" Bild der Hypnose ist in sich widersprüchlich ist: Man schreibt der Hypnose gegensätzliche Eigenschaften zu. Einmal ist sie völlig natürlich, dann wieder ziemlich unnatürlich. Zudem ist die Behauptung, dass Hypnose dasselbe wie Absorbiertsein sei, fragwürig: AHypnotisierte können auch verschiedenen gedanken nachgehen und auf Suggestionen reagieren, ohne deswegen immer besondes absorbiert sein zu müssen. So, ich hoffe, dass das von der Länge her ging. :cheer: