Für eine Ericksonsche Revolution

  • Hallo zusammen, leider ist es oft noch so, daß das Deken vieler Hypnotiseure durch Gegensätze geprägt ist, die m.E: nicht sachgerecht sind. Ich stelle folgende Hypothesen auf: 1) Es werden künstliche Gegensätze zwischen Ericksonscher und klassischer Hypnose gesehen, die eigentlich gar nicht existieren. 2) Manche Hypnotiseure lassen sich durch sprachliche Vorschriften einengen, deren Sinn fraglich ist. 3) Methodische und sprachtechnische Gesichtspunkte treten zu sehr in den Vordergrund; die Person des Klienten/Probanden, seine innerpsychische Dynamik und die Beziehung zum Hypnotiseur werden dabei manchmal vernachlässigt. Dies fängt damit an, daß manche klassich arbeitende bzw. nach Ericksonsschem Stil vorgehenden Hypnotiseure die jeweils andere Arbeitsweise strikt meiden, und insbesondere auch eine Durchmischung ablehnen. Manche Ericksonschen Hypnotiseure lehnen jede klassiche, direkte oder indirekte Formulierung ab, da sie sie für autoritär halten. Was dabei aber vergessen ist: Eine Forlulierung kann auf der unmittelbaren Ebne vielleicht permissiv und/oder indirekt sein, sie kann von ihrer [b]sprachlichen Funktion[/b] her aber dennoch absolut direkt und autoritär sein. Das kennen wir ja auch vom vom Alltagsleben her: Jemand formuliert etwas permissiv oder als Frage, meint es aber ersichtlich als klare Aufforderung. Umgekehrt kann jemand nach meiner Überzeugung sowohl während der Hypnose wie auch im Alltagsleben Aussagen direkt und autoritativ formulieren, ohne autoritär sein zu müssen. Die Bedeutung einer Aussage hängt vom gesamten Kontext inkl. dem Auftreten des Senders und seiner Bezeihung zum Empfänger ab. Es wurden systematische Experimente gemacht, bei denen dieselbe Induktion und dieselben Testsuggestionen einmal direkt ud autoritär und dann indirekt und permissiv umformuliert gegben wurden. Die Unterschiede bei den Klienten waren minimal, und wie die Autoren schreiben, liegt das vermutlich auch daran, daß die Teilnehmer des Experiments die indirekten und permissiven Formulierungen offenbar für etwas gehalten haben, was eigentlich nur Show ist. Daß ihnen klar war, daß etwas verlangt wurde. Aber ich habe das Gefühl, daß oft zwanghaft versucht wird, komplexe Fragen auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen, so daß man sich am Ende an einzelnen Formulierungen aufhängt. Ericksonschen Hypnose m.E. darüber hinaus gehen, einfach nur direkte und autoritative Formulierungen durch indirekte und permissive zu ersetzen, ohne daß dies etwas nutzen und im Verständnis des Klienten einen Unterschied machen würde. Ein enger Mitarbeiter von Erickson, Pearson, sagte über jenen: "Er war nicht indirekt, nur um eben indirekt zu sein." Dort, wo der Hypnotiseur WIRKLICH permissiv ist und beispielsweise mehrere Wahlmöglichkeiten anbietet, oder wo der Klient wenigstens das Gefühl hat, es wäre so macht ein entsprechendes Vorgehen Sinn; und da, wo eine indirekte Formulierung wirklich bewußte Zweifel oder Widerstände umgeht, macht sie Sinn; aber einfach nur alles permissiv oder indirekt umzuformulieren, weil es sich nach Erickson angeblich so gehört, halte ich u.U. für ähnlich gekünstelt wie eine komplett negationsfreie Sprache, und ganz offensichtlich nutzt es auch wenig, denn der Klient durchschaut das dann offenbar sehrwohl. Wenn jemand so formulieren möchte, ist das natürlich in Ordnung, aber man sollte sich dann der Grenzen bewußt sein. Entsprechendes gilt m.E. natürlich nicht nur für Indirektheit und Permissivität, sondern auch für Metaphern, Double Binds und andere Elemente Ericksonscher Hypnose. Ich habe keine Zweifel, daß solche Bausteine, wo sie gekonnt und situationsgerecht eingesetzt werden, sehr sinnvoll sein können. Aber Ericksonsche Hypnose ist eben mehr bzw. sogar etwas grundlegend anderes, als einfach jeden direkten Satz zwanghaft indirekt umzugestalten....wobei ich nicht den Eindruck erwecken will, daß ich den typischen Ericksonianer auf so einer simplen Stufe sähe. Und doch glaube ich, daß nicht wenige Ericksonsche Hypnotiseure die Frage einer kooperativen und respektvollen Bezihung zum Kleinten zu sehr auf der Ebene einzelner Formulierungen suchen. Andererseits gibt es klassich arbeitende Hypnotiseure, die penibel jede Ericksonscher Hypnose (oder das, was sie dafür halten) vermeiden, und erst recht jede Vermischung der Stile. Teilweise halten sie eine solche aufgrund von Mißverständnissen sogar für gefährlich. Damit engen Hypnotiseure sich unnötig ein, und ihre Sprache weirkt dann mitunter wenig flexibel, sondern eher starr. Wir sollten bedenken, daß sowohl aus dem Zeugnis von Ericksons engen Mitarbeitern, wie auch aus späten Mitschriften seiner Interventionen ganz deutlich hervorgeht, daß Erichkson sehrwohl immer wieder auch ganz klassisch vorging, teilweise sogar außergewöhnlich autoritär. Das gilt auch für den späten Erickson. Erickson, der oft auch mit tiefer Hypnose gearbeitet hat und Phänomene wie Halluzinationen und Amnesie induzierte, kombinierte zudem oft klassische und nicht-klassische Stile. Und erscheint nicht genau so eine Durchmischung der Stile als absolut natürlich? Wir sprechen doch auch im Alltag auf so eine Weise miteinander. Mal sagen wir etwas ganz direkt, mal drücken wir uns eher indirekt auf. Mal formulieren wir eine Bitte bzw. einen Vorschlag ganz unverschnörkelt, mal eher indirekt. Mal drücken wir uns sehr einfach und unmittelbar aus, mal verwenden wir eine einleitende Metapher bzw. ein Beispiel zur Einleitung. Und genau diese natürliche Mischung gefällt mir persönlich auch besonders gut an den Ericksonschen Texten: Klassische Hypnose allein kann hölzern und starr wirken, "Ericksonsche" allein etwas gekünstelt. Bei Erickson findet man oftmals eine Melange, die ich als angenehm, natürlich und sprachlich ausdrucksvoll empfinde. Manche (klassischen?) Hypnotiseure etwa pferchen sich selbst in ein linguistisches Zwangskorsett, weil sie Angst haben, daß der Proband alles wörtlich versteht, oder gar, daß er nichts mit Negationen anfangen kann, und daß daher bei einer halbwegs normalen Diktion schwere Mißverständnisse drohen...was dann zu einer mitunter sehr gekünstelten negationsfreien Sprache führt. Nicht daß ich mißverstanden werde: Sprache während der Hypnose ist wichtig und wertvoll, aber sie nach unnötigen Regeln in ganz enge Bahnen zu lenken befördert ihre Möglichkeiten nicht, sondern schränkt sie ein. Trotz aller Bedeutung der Sprache ist aber auch sie nur ein technisches Mittel, und noch wichtiger ist nach meiner Überzeugung die Beziehung Hypnotiseur-Klient/Proband. Leider wird Hypnose aber oftmals nicht als lebendige und dynamische Beziehung begriffen, sondern ein Vorgang, der durch die penible Beachtung (teilweise unsinniger) methodische Regeln vollständig kontrolliert werden kann und muß. Dahinter scheint wiederum die Vorstellung zu stehen, daß Hypnose nicht etwa die Kommunikation zweier vollwertiger intelligenter menschlicher Individuen sei (egal wie tief die Trance sein mag), sondern nach dem Modell eine Programmierers verstanden werden müsse, der an einer geistlosen Maschine rumprogrammiert und ihr irgendwas "installiert". Mir gibt es in der Hypnose zu viele künstliche Gegensätze, Extreme und Mißverständnisse...wie heißt es: "Es könnte alles - so einfach sein, isses aber nicht." Das Mindeste wäre eine Haltung von mehr Toleranz. In diesem Sinne würde ich sehr auf eine Stärkung bzw. Renaissance vom wirklichen Erickson hoffen, denn Erickson verkörpert nicht nur technisch einen enorm weiten Ansatz, der durch ein "sowohl als auch" antstatt eines kleinlichen "entweder oder" geprägt ist, sondern hebt auch die einmalige Beziehung zwischen Hypbnotiseur und Kleint/Patient/Proband, die jenseits aller formalisierten Handlungsanweisungen und mechanisch abzuarbeitenden Schemata liegt. Und nicht nur das: Wie Weitzenhoffer berichtet, hat Erickson in den Artikeln, in denen er allein geschrieben hat, auch mehr wert gelegt auf die psychische Dynamik einer Therapie als auf technische Fragen, und erst im Zusammenhang mit der Kooperation mit anderen Autoren sind technische Aspekte in den Vordergrund gerückt (die natürlich auch ihren Stellenwert besitzen). Wir dürfen also davon ausgehen, daß für Erickson der Mensch und die Beziehung zu ihm wichtiger als Techniken waren. Ich würde mich sehr freuen, wenn genau dieser Ericksonschen Ansatz mehr Gewicht gewinen würde. LG Miraculus LG Miraculus
  • Hallo @ all, hallo Miraculus, [quote]leider ist es oft noch so, daß das Deken vieler Hypnotiseure durch Gegensätze geprägt ist, die m.E: nicht sachgerecht sind. Ich stelle folgende Hypothesen auf: 1) Es werden künstliche Gegensätze zwischen Ericksonscher und klassischer Hypnose gesehen, die eigentlich gar nicht existieren. 2) Manche Hypnotiseure lassen sich durch sprachliche Vorschriften einengen, deren Sinn fraglich ist. 3) Methodische und sprachtechnische Gesichtspunkte treten zu sehr in den Vordergrund; die Person des Klienten/Probanden, seine innerpsychische Dynamik und die Beziehung zum Hypnotiseur werden dabei manchmal vernachlässigt. Dies fängt damit an, daß manche klassich arbeitende bzw. nach Ericksonsschem Stil vorgehenden Hypnotiseure die jeweils andere Arbeitsweise strikt meiden, und insbesondere auch eine Durchmischung ablehnen. Manche Ericksonschen Hypnotiseure lehnen jede klassiche, direkte oder indirekte Formulierung ab, da sie sie für autoritär halten.[/quote] Ja leider ist das so, aus meiner Erfahrung heraus möchte ich sagen, dass diese Hypnotiseure leider nur halb fertig sind. Fertig ist man in diesem Gebiet zwar nie, aber vllt. ein Stück weiter. Das liegt aber schon an der Art der Ausbildung. Wenn jemand den Entschluß fasst Hypnose zu lernen, dann ist natürlich das Wort des ersten Ausbilders auschlaggebend, egal welche Richtung wir beleuchten. Auf der einen Seite wird gelehrt wie flexibel ein Hypnotiseur doch sein muss, während auf der anderen Seite diese Flexibilität beschnitten wird. Das ist unlogisch - wird aber so gemacht! Liebe Hypnotiseure, verlasst doch mal euren eigenen Bezugsrahmen und öffnet euch...geht über diesen Rahmen hinaus. [quote]Dort, wo der Hypnotiseur WIRKLICH permissiv ist und beispielsweise mehrere Wahlmöglichkeiten anbietet, oder wo der Klient wenigstens das Gefühl hat, es wäre so macht ein entsprechendes Vorgehen Sinn; und da, wo eine indirekte Formulierung wirklich bewußte Zweifel oder Widerstände umgeht, macht sie Sinn; aber einfach nur alles permissiv oder indirekt umzuformulieren, weil es sich nach Erickson angeblich so gehört, halte ich u.U. für ähnlich gekünstelt wie eine komplett negationsfreie Sprache, und ganz offensichtlich nutzt es auch wenig, denn der Klient durchschaut das dann offenbar sehrwohl. Wenn jemand so formulieren möchte, ist das natürlich in Ordnung, aber man sollte sich dann der Grenzen bewußt sein. Entsprechendes gilt m.E. natürlich nicht nur für Indirektheit und Permissivität, sondern auch für Metaphern, Double Binds und andere Elemente Ericksonscher Hypnose. Ich habe keine Zweifel, daß solche Bausteine, wo sie gekonnt und situationsgerecht eingesetzt werden, sehr sinnvoll sein können. Aber Ericksonsche Hypnose ist eben mehr bzw. sogar etwas grundlegend anderes, als einfach jeden direkten Satz zwanghaft indirekt umzugestalten....wobei ich nicht den Eindruck erwecken will, daß ich den typischen Ericksonianer auf so einer simplen Stufe sähe. Und doch glaube ich, daß nicht wenige Ericksonsche Hypnotiseure die Frage einer kooperativen und respektvollen Bezihung zum Kleinten zu sehr auf der Ebene einzelner Formulierungen suchen. [/quote] Das sehe ich genauso [quote]Wir sollten bedenken, daß sowohl aus dem Zeugnis von Ericksons engen Mitarbeitern, wie auch aus späten Mitschriften seiner Interventionen ganz deutlich hervorgeht, daß Erichkson sehrwohl immer wieder auch ganz klassisch vorging, teilweise sogar außergewöhnlich autoritär. Das gilt auch für den späten Erickson. Erickson, der oft auch mit tiefer Hypnose gearbeitet hat und Phänomene wie Halluzinationen und Amnesie induzierte, kombinierte zudem oft klassische und nicht-klassische Stile. Und erscheint nicht genau so eine Durchmischung der Stile als absolut natürlich? Wir sprechen doch auch im Alltag auf so eine Weise miteinander. Mal sagen wir etwas ganz direkt, mal drücken wir uns eher indirekt auf. Mal formulieren wir eine Bitte bzw. einen Vorschlag ganz unverschnörkelt, mal eher indirekt. Mal drücken wir uns sehr einfach und unmittelbar aus, mal verwenden wir eine einleitende Metapher bzw. ein Beispiel zur Einleitung. [/quote] Ganz genau richtig! [quote]Manche (klassischen?) Hypnotiseure etwa pferchen sich selbst in ein linguistisches Zwangskorsett, weil sie Angst haben, daß der Proband alles wörtlich versteht, oder gar, daß er nichts mit Negationen anfangen kann, und daß daher bei einer halbwegs normalen Diktion schwere Mißverständnisse drohen...was dann zu einer mitunter sehr gekünstelten negationsfreien Sprache führt. [/quote] Erlebe ich sehr oft, dabei könnte es so einfach sein. Man nehme die Worte des Klienten... Wenn man sich dabei noch überlegt, dass in verschiedenen therapeutischen Werkzeugen mit Neagtionen gearbeitet wird, suche ich hier erneut die Logik. [quote]Und nicht nur das: Wie Weitzenhoffer berichtet, hat Erickson in den Artikeln, in denen er allein geschrieben hat, auch mehr wert gelegt auf die psychische Dynamik einer Therapie als auf technische Fragen, und erst im Zusammenhang mit der Kooperation mit anderen Autoren sind technische Aspekte in den Vordergrund gerückt (die natürlich auch ihren Stellenwert besitzen). Wir dürfen also davon ausgehen, daß für Erickson der Mensch und die Beziehung zu ihm wichtiger als Techniken waren. Ich würde mich sehr freuen, wenn genau dieser Ericksonschen Ansatz mehr Gewicht gewinen würde.[/quote] Sehr gut und ich bin mir sicher, das ist in allen Varianten/Techniken vereinbar. Ein sehr schöner Bericht - vielen Dank!:) LG Garry
  • Hallo alle zusammen, @Miraculus, das ist wieder einmal ein Beitrag, zu dem man Dir nur gratulieren kann. Einige Gedanken dazu von mir: Hypnose, zumindest in der Theorie ist eine höchst widerspruchsvolle Angelegenheit.(dazu hatte ich mich in einem anderen Beitrag schon einmal geäußert) Wenn man dies anerkennt wird aus einem "Entweder-Oder"(also den künstlichen Gegensätzen, von denen Miraculus sprach) ein "Sowohl-Alsauch". Leider ist diese Auffassung noch längst kein Allgemeingut und oft genug "verbeißen" sich die Hypnotiseure in ihre Theorien, manchmal bis zur Rechthaberei. Praktiker, zumindest wenn sie durch ihre eigenen Glaubenssätze nicht blockiert sind, sehen das Ganze häufig gelassener. Sie tun das, was im Moment ihren Probanden am besten hilft und es ist ihnen gleichgültig, welche Theorie sich dahinter verbirgt. "Psychotherapie kann nicht lehrbuchmäßig dargestellt werden, höchstens kann man einzelne ihrer Methoden in großen Zügen beschreiben. Man kann Psychotherapie nur an der Seite hervorragender Ärzte verbrachten Praxis erlernen. Die richtig gedeutete Psychologie höchsten Grades ist eine der ärztlichen Tätigkeiten, die die meiste Hingabe und Aufmerksamkeit erheischen." (H.Horanyi) Auch wenn hier nicht speziell von Hypnose die Rede ist und Psychotherapie etwas zu sehr (zeitbedingt) allein auf eine ärztliche Tätigkeit reduziert wird, liegt in diesem Zitat viel Wahrheit. Dem widerspricht (scheinbar!) das Vorgehen von Bandler und Grinder, aber auch von Rossi, Zeig u.a. die gewissermaßen analytisch in die feinsten Sprachfeinheiten der Erickson'schen Arbeitsweisen eindringen wollten und dies auch getan haben. Um ihre Ausführungen systematisieren und darstellen zu können, mussten sie zwangsläufig mit solchen abstrakten Begriffspaaren wie "direkten-indirekten"- oder "permissiven Suggestionen" arbeiten. Ist damit jedoch die gesamte psychoterapeutische Tätigkeit Ericksons charakterisiert, der [u]wenn er es für notwendig hielt,[/u] permissive oder indiekte Formulierungen wählte? Natürlich nicht! Das wurde ihm nur durch spätere Epigonen angedichtet und aus einem speziellen Vorgehen ein Dogma gemacht. Auch er hat seine indirekten Vorgehensweisen einmal sehr selbstironisch auf die Schippe genommen, indem der (sinngemäß) gesagt hat:" Natürlich kann der Proband frei den Weg wählen um das zu tun, was ich von ihm möchte!" Erickson war, besonders in späteren Jahren ein konservativer, autoritär denkender Mensch, was seine Verdienste selbstverständlich nicht schmälert. Weiterhin wäre es auch verfehlt, etwa die Vorgehensweise von Dave Elman (dem Erfinder einer sehr direkten, berühmt gewordenen Hypnoseeinleitung) und Erickson direkt wertend gegenüberzustellen. Beide haben ihre Berechtigung. Wenn Miraculus unter "Erickson`scher Revolution" eine vorurteilslose, undogmatische persönliche [b]Arbeitsweise[/b] meint, kann man ihm darin nur zustimmen! Mit freundlichen Grüßen hypnofan
  • Hallo zusammen, herzlichen Dank für die die (wenn auch sicherlich übertriebenen) netten Worte! Ich bin eurer Meinung. @ Garry: [quote] Auf der einen Seite wird gelehrt wie flexibel ein Hypnotiseur doch sein muss, während auf der anderen Seite diese Flexibilität beschnitten wird. Das ist unlogisch - wird aber so gemacht![/quote] Das ist in der Tat unlogisch - dem kann man nicht widersprechen. [quote]Liebe Hypnotiseure, verlasst doch mal euren eigenen Bezugsrahmen und öffnet euch...geht über diesen Rahmen hinaus.[/quote] Dem will ich ein Zitat von Erickson (aus "Meine Stimme...." an die Seite stellen: "Und ich wünschte, die Rogerianischen Therapeuten, die Gestalttherapeuten. die Transaktionsanalytiker, die Gruppenanalytiker und all die anderen Abkömmlinge der verschiedenen Schulen würden endlich mal begreifen, daß nicht einer von ihnen wirklich die Tatsache anerkennt, daß eine Psychotherapie für die Person A nicht auch eine Psychotherapie für die Person B ist." Das läßt sich natürlich auch auf Hypnotiseure und hypnotische Methoden übertragen. [quote] Sehr gut und ich bin mir sicher, das ist in allen Varianten/Techniken vereinbar.[/quote] Gewiß, wobei ich bei meiner überschrift keineswegs nur an bestimmte Methoden denke, sondern das universal meine - siehe unten. ;) @ Hypnofan: [quote] Dem widerspricht (scheinbar!) das Vorgehen von Bandler und Grinder, aber auch von Rossi, Zaig u.a. die gewissermaßen analytisch in die feinsten Sprachfeinheiten der Erickson'schen Arbeitsweisen eindringen wollten und dies auch getan haben.[/quote] Auch diese Arbeit ist sinnvoll und wertvoll, denn sie liefert nützliche Werkzeuge. Wichtig ist nur, daß man nicht bestimmte Werkzeuge für die "einzig wahren" hält und sich so sehr auf technische Fragen fixiert, daß man dabei etwas die menschliche Seite vergißt. [quote] Weiterhin wäre es auch verfehlt, etwa die Vorgehensweise von Dave Elman (dem Erfinder einer sehr direkten, berühmt gewordenen Hypnoseeinleitung) und Erickson direkt wertend gegenüberzustellen. Beide haben ihre Berechtigung.[/quote] Das sehe ich genau so. Zudem ist Elmans Ansatz sehr kooperativ. Er ist im Grunde sehr stark klientenorientiert. Und er liegt auch in gewisser Weise auf einer anderen Ebene als "autoritäre" oder "permissive" Vorgehensweisen, ist aber mit beiden Ansätzen sehr gut vereinbar. Tad James hat das m.E. in seinem "Kompaktkurs Hypnose" sehr gut erkannt. Wenn Miraculus unter "Erickson`scher Revolution" eine vorurteilslose, undogmatische persönliche [b]Arbeitsweise[/b] meint, kann man ihm darin nur zustimmen! Ganz genau so ist es gemeint! Ich habe die Überschrift absichtlich etwas "provozierend" bzw. "irreleitend" gestaltet. Ich denke nämlich nicht an das falsche Bild eines Ericksons, der jede klassische Hypnose mied, sondern an den wahren Erickson, der klassisch und nicht-klassisch, direkt und indirekt, permissiv ind autoritär war, der langesame Induktionen ebenso wie Blitzhypnose anwandte - kurzum: der sehr viele Techniken beherrschte, ausgesprochen flexibel war und ohne Scheuklappen das machte, was er jeweils für richtig hielt, und für den bei aller Technik die psychologische Dynamik an erster Stelle stand. LG Miraculus