Spontane posthypnotische Amnesie

  • Hallo zusammen, der nachfolgende Text ist recht ausführlich und anspruchsvoll - also nur lesen, wenn man das möchte. Es geht mir um eine Dikussion über das Thema "spontane posthypnotische Suggestion. "Spontane" posthypnotische Amnesie (SPA) bedeutet, daß die Amnesie von alleine auftritt ("spontan" ist), und nicht suggeriert wurde. Soweit ich das weiß, ist das Phänomen bis heute nur unzureichend erforscht. Hypnose kann in verschiedenen Kontexten stattfinden: Hypnoseforschung, Therapie, Showhypnose. 1) Betrachten wir erst mal die [b]experimentelle Hypnose (Hypnoseeforschung)[/b]: Es fällt auf fällt auf, daß die PHA während der experimentellen Hypnose sehr selten vorkommt. Nach einer Erhebung des amerikanischen Psychologen Ernest R. Hilgard liegt die häufigkeit bei etwa 6-7%. Dies könnte nun so erklärt werden, daß die "moderne Hypnose" (nach Erickson) keine "tiefe Hypnose" zu erzeugen imstande sei, und daher auch im klinischen Bereich eine ineffektive Zeitverschwendung und reine Geldmacherei. Das Argument kann aber nicht überzeugen, denn: a) Es timmt es nicht, daß "moderne Hypnose" nicht "tief" sein kann, wie verschiedene Untersuchungen zeigen. b) In der Hypnoseforschung wird praktisch immer mit klassischen standardisierten Verfahren gearbeitet. In der erwähnten STudie von Hilgard wurde z.B. mit der SHSS:A und der SHSS:B gearbeitet - beide Skalen sind eindeutig klassische Hypnose. www.informaworld.com/smpp/content~db=all~content=a790217961 c) Üblicherweise haben gewisse, die so negativ über die "moderne Hypnose" Urteilen, sich offensichtlich noch nicht einmal theoretisch, geschweige denn praktisch mit dieser Form der Hypnose auseinandergesetzt. Sie "deduzieren" vielmehr ihre Schlüsse auf Grundlage bestimmter (teils fragwürdiger) Überzeugungen, von denen sie dann alles andere theoretisch ableiten. d) Dieselben Subjekte, die wenig SPA zeigten, reagierten teilweise gut auf viele Suggestionen, waren also "hochsuggestibel". Die bisherigen Forschungen haben insbesondere auch gezeigt, daß die SPA bei der Hypnoseforschung bei "Hochsuggestiblen" NICHT häufiger auftritt als bei den anderen Subjekten (siehe obigen Link). [i]In der experimentellen Hypnose, wie sie in den Psychologielabors betrieben wird, tritt die SPA sehr selten auf unf scheint nicht mit der Suggestibilität zu tun zu haben![/i] 2) Im [b]klinischen Kontext[/b] hingegen scheint die SPA deutlich häufiger aufzutreten. Sie scheint dabei vor allem Material zu betreffen, das während der Trance "hochgekommen" ist. Dieses wird nicht selten nach der Trance wieder vergessen. Dies mag auch damit zusammenhängen, daß dieses Material oft schlecht in das normale Erleben "integriert" und ausgedrückt werden kann. Es gibt die Annahme, daß das Vergessen dieser Informationen nach der Hypnose auf dieselben VerdrängungsMechanisemen zurückgeht, die diese Inhalte schon vor der Hypnose vom Bewußtsein ferngehalten hatten. Demnach gibt es bei der therapeutischen Hypnose womöglich zwei Mechanisemen, die für die SPA verantwortlich zeichnen: Die posthypnotische Amnesie im engeren Sinne, und die "Wiederverdrängung" von Material, das schon vor der Hypnose "unbewußt" war. [i]Daß es in der klinischen Hypnose deutlich mehr SPA gibt als in der Hypnoseforschung, liegt also höchstwahrscheinlich am Umstand, daß die klinische Hypnose mit persönlichem, belastendem Material umgehtm die Hypnoseforschung jedoch nicht.[/i] 3) In der [b]Showhypnose[/b] scheint es eindeutig die meisten Fälle von SPA zu geben. Dies wird oftmals darauf zurückgeführt, daß die Subjekte bei der Showhypnose ihre peinlichen Erfahrungen verdrängen. Diese Meinung erscheint aber als fraglich. Es gibt nicht viele forschungen zur Showhypnose, aber die bisherigen Untersuchungen dprechen dafür, daß die meisten Teilnehmer positive Erfahrungen machen, ein Teil positive und negative, und nur eine relativ kleine Minderheit rein negative. Es sieht außerdem auch nicht so aus, daß die nNegativ-Erlebnisse bei der Showhypnose häufoger auftreten als bei der experimentellen Hypnose. und Begativerlebnisse bei der Eexperomentellen Hypnose sond scheinbar nicht öfter anzutreffen als während alltäglicher und normaler Aktivitäten. Ich muß gestehen, ich weß nicht, warum es bei der SHowhypnose offenbar deutlich mehr SPA gibt, und ich glaube nicht, daß es dazu aufschlußreiche Forschungen gibt. An der "Tiefe" scheint es wohl eher nicht zu liegen, wie die Daten aus der experimentellen Hypnose nahelegen. Ich würde vermuten, daß die Amnesie bei der Bühnenhypnose insbesondere mit der recht "krassen" Änderung des kontextes zu tun haben: Erst ist man Zuschauer, dann steht man auf der Bühne. Des Weiteren ändert sich die "soziale Rolle" bei der bühnenhypnose m.E. auch deitlich stärker als bei experimenteller und klinischer Hypnose. In der experomentellen Hypnose ist man eine Veruchsperson, die bei einem Test in der klinischen Hypnose ein Patient, der mit Hypnose therapiert wird. In beiden Fällen suggeriert der Kontext, daß der Hypnotisand ein beteiligter Partner ist. Bei der Showhypnose hingegen wird der normale Zuschauer plötzlich zu einem "ferngesteuerten" Subjekt, das sich absolut anders als normal verhält, scheinbar die Kontrolle über sich verliert und Dinge tutt, die lustig oder lächerlich sind. Der Hypnotisand tut bei der Showhypnose DInge, die er im normalen Leben nie täte. Dieser starke abrupte Wechsel der sozialen Rolle zusammen mit dem schon angesprochene plötzlichen Wechsel zwischen Zuschauer- und Bühnensituation, erscheint mir momentan als die einleuchtendste Spekulation. [i]Zusammenfassend kann jedenfalls gesagt werden, daß offenbar keineswegs nur die Hypnose an sich, sondern insbesondere der kontext und bestimmte psychologische Prozesse für die SPA verantwortlich sind. [/i] Übrigens scheint die Erwartung des Hypnotisierten eine große bedeutung zu haben. Bei einer Laborstudie zeigte sich, daß 75% derjenigen, die dachten, daß sie amnestisch würden, tatsächlich auch eine SPA entwickelten; von denen, die das nicht dachten, war es keiner! [i]Dies bedeutet natürlich dann auch, daß ein Hypnotiseur, der SPA als Zeichen "tiefer Trance" ansieht und tiefe Trance erwartet, i.A. mehr Falle von SPA verzeichnen wird als sein Kollege, der entgegengesetzte vorstellungen hat.[/i] Die Versuchung ist natürlich da, die SPA dann auf wenige Faktoren zurückzuführen. Demnach käme eine SPA einfach dadurch zustande, daß der Hypnotisierte an sie glaubt, oder daß er therapeutisch relevantes Material verdrängt, oder daß er eine außergewöhnliche und von seinen sonstigen Erfahrungen isolierte Episode auf der Bühne erlebt. Demnach wäre die ganze SPA dann kein wirklich spontanes Phänomen, sondern eigentlich nur eine "zufällige" Folge nicht-hypnotischer Prozesse. In der Tat habe auch ich selbst das früher auch so angenommen, denke aber inzwischen, daß ich da falsch gelegen bin. Zum einen gibt es viele Leute, die während dem Anhören von Hypnose-CDs extrem entspannt sind und dann für die Inhalte eine Amnesie entwickeln. Dies scheint mir keineswegs allein mit Erwartung oder Verdrängung von psychologisch relevantem material erklärbar zu sein Vor einiger Zeit hatte ich außerdem Gelegenheit,bei einer progressven muskelentspannung mitzmachen, bei der mit mir auch einige andere Teilnehmer angeleitet wurden. Der "Leiter" fragtedann anch den Erfahrungen, und offenbar gab es eine Minderheit von vllt 10%, die eine Amnesie erlebt hatten und während der Durchführung "weg" waren. "Zwischen Schlafen und Wachen" beschrieb der Leiter auf meine Nachfrage die typische Erfahrung und versicherte mir, daß solche Amnesien und Erfahrungen des Abdriftens nicht selten seien. Dies gilt offenbar nicht nur für die Progressive Muskelrelaxation, sondern natürlich auch für formelle Hypnosen. (Übrigens tritt auch in anderen Kulturen, etwa bei religiösen Trance-Ritualen, Amnesie scheinbarauch ohne entsprechende Erwartung auf.) Meine Folgerung daraus ist, daß eine starke(geistige) Entspannung einen Zustand fördert, bei dem die Wahrnehmung nicht mehr explizit erfahren wird, oder weniger deutlich als sonst, oder nur stark eingeschränkt. Daher rührt dann IMHO auch die Schwierigkeit, sich zu erinnern. Dieser Zustand kann sicherlich zurecht als "tiefe Trance" beschreiben werden.Es erscheint mir allerdings eher als fraglich, ob dieser Zustand oft mit hoher Suggestibilität einhergeht. Denn beim Ausführen von Suggestionen bracuht der Hypnotisierte Aufmerksamkeit und muß "mitdenken". Außerdem legt auch die Hornforschung nahe, daß beim Umsetzen hypnotischer Suggestionen Teile des Gehirns aktiv sind, die mit Kontrolle und Planung zu tun haben. (Die ungerechtfertigte Gleichsetzung des "tief entspannten" zustandes mit "Hochsuggestibilität" ist oft (ein) Grund von Mißverständnissen und fruchtlosen Diskussionen zum Thema "Tiefe".) REine sehr interessante Frage ist natürlich auch die nach der Reversibilität der SPA. Kann sich der Hypnotisierte danach wieder erinnern? Oftmals scheint dies zumindest während nachfolgenden Hypnose-Erfahrungen möglich zu sein. M.W. gilt im Allgemeinen, daß die SPA zumindest meistens reversibel ist. Auch nach meiner (in dieser hinsicht allerdings begrenzten) Erfahrung kann der Hypnotisand sich bei einer SPA dann doch erinnern, wenn er dies intensiver versucht und dazu ermutigt wird. Ich vermute, daß zumindest "relevantes" Material irgendwie abgespeichert wird, und bei entsprechender Notwendigkeit auch grundsätzlich abrufbar ist. Eine Frage wäre noch, ob der Hypnotisierte eine Amnesie für Ereignisse entwickelt, die sehr wichtig für ihn sind. Hier wäre beispielsweise an Versuche sexueller Übergriffe zu denken. Ich denke, die Antwort lautet wohl "nein". Wenn eine wichtige Erfahrung gemacht wird, dürfte der Hypnotisierte sich "zurückorientieren", falls er mental abwesend war. Es scheint immer ein "Restbewußtsein" zu geben, das die Verbindung zur Realität aufrechterhält. Auch wird in einem wichtigen Fall wohl kaum jemand allein wegen der Erwartung oder einem Wechsel des Kontextes eine Amnesie entwickeln. Am Ehesten wäre für mich denkbar, daß negative Erlebnisse verdrängt werden, und die Hypnose dies begünstigen könnte. Aber auch diese Möglichkeit erscheint mir als unwahrscheinlich. Etwas sehr Bedeutendes und im negativen Sinne "Unerwartetes" wird auch während einer Hypnose nicht vergessen; außerdem kann Verdrängung so oder so stattfinden, und nur, daß jemand hypnotisiert ist, dürfte das Risiko kaum sehr erhöhen. (Dies schließt natürlich nicht aus, daß es Mißbrauchsfälle in der Hypnose gibt, wie auch in anderen Situationen.) Wer bisher durchgehalten und den Mammut-beitrag gelesen hat, kan sehr gerne mit seinen/ihren Erfahrungen zum thema beitragen. Beispielsweise wäre eine ANtwort auf diese Fragen interessant. Wie habt ihr SPA bei euch oder anderen erlebtß In welchen Situationen? War die SPA reversibel, und wenn ja. leicht oder schwer? Vllt gibt es auch sonst noch Meinungen und Erfahrungen zum Thema... Übrigens gibt es eine sehr gute Seite zum Thema, leider auf Englisch und sehr "wissenschaftlich" und damit trocken, auf die ich auch beim Verfassen dieses Beitrags zurückgegriffen habe. Verfaßt wurde sie von einem Showhypnotiseur - auch das gibt es. :) http://www.barryjones.com/blog/2009/08/posthypnotic-amnesia/ LG Miraculus
  • Hallo Miraculus, ein sehr interessanter Beitrag. Ich versuche mal neutral meine Erfahrungen zu kommentieren. Ich denke, dass es bei der experimentellen und auch bei der Therapeutischen Hyopnose die gleiche Anzahl von SPA zu erzielen ist, wenn die Voraussetzungen dafür vorhanden sind. Da ich auf dem Standpunkt stehe lieber mit tiefen Stadien zu arbeiten erlebe ich die SPA natürlich auch öfter. Es kommt dann gleichermaßen vor, wenn ich die Hypnosetechnik ähnlich der Show anlehne. Es gibt einfach ein paar Vorgänge, die der Showhypnotiseur eben kennt um dies zu erreichen. Was in Hypnose möglich ist, wenn alle Voraussetzungen passen? ALLES. Sicherlich triftt das für nicht viel Hypnosen zu, aber es geht. Hierzu habe ich schon vor vielen Jahren Tests mit verschiednen Personen gemacht. Ich möchte aber hierzu öffentlich nicht näher darauf eingehen. Was ich sagen möchte ist, dass ich mich dabei nicht auf Studien oder Aussagen von Kollegen stütze, sondern auf eigene Erfahrungen. Wenn Hypnotiseure sagen, dass eine leichte Trance für die Therapie besser ist, dann sollen sie so arbeiten. Aber warum hinterfragt das eigentlich niemand logisch? Auch die Aussage, dass mein Klient bewusst dabei sein muss um das erarbeitete im Bewußtsein zu haben ist eine solala Aussage, denn egal wie tief jemand in diesem Zusand ist kann der Hypnotiseur nach Bedarf erinnern lassen. Jetzt komme ich zu einer weiteren Logik: Wie entstehen denn Traumatas - ja genau durch Ereignisse, die über dem "Normeln" was der Mensch verarbeiten kann hinaus gehen. Wie fühlt sich der Mensch dabei? richtig er begibt sich in eine tiefe Trance - eine Schutzfunktion. Wenn z.B. ein Urteil vor Gericht bekommt (meist nehmen die Verurteilten dieses regungslos auf)=Trance. Dies passiert bei vielen Ereignissen. Deshalb sitzen diese Erfahrungen auch so tief. Warum sollte man dann nicht mit dem gleichen Werkzeug und in der gleichen Tiefe dieses Problem angehen?. Nun zu deinen Fragen: zu 1) Die SPA kommt in allen Bereichen vor. Würde der Hypnotiseur gleich arbeiten und die Klienten gleich sein. zu 2) immer möglich zu 3) ja, es reicht die Suggestion dafür. Ich habe es noch nicht erlebt, dass dies nicht funktioniert hätte. Sorry, aber das lernt bei uns ein Grundseminarler ;) Hierzu noch ein Beispiel, das hier viele User bestätigen können. Auf einem Forumstreffen habe cih eine Show gezeigt. Eine Frau, die ich noch nicht kannte nahm mit 2 Freundinnen teil. Sie war, wie man so schön sagt ein sehr guter Proband. Ihre Kritikfähigkeit war gleich null. Selbst ihre Freundinnen sagten nach dieser Show, die auch nie veröffentlicht wurde, sie hätte ALLES gemacht. Diese Teilehmerin hatte eine SPA und bat mich nach der Show um Erinnerung. Ich hab ihr diesn gefallen getan - ich habe sie kurz nochmal hypnotisiert und ihr die Erinnerung wieder gegeben. Wichtig ich sagte auch noch, dass sie mich trotzdem noch mag :woohoo: . Als ich die Hypnose auflöste, begann sie zu lachen und sagte "Ihr Schweine" mit einem lächeln im Gesicht. Eine Disskusion über Trancetiefen und Sugestibilität können wir gerne noch in einem anderen Thread tun. Denn diese beiden Faktoren stehen aus meiner Erfahrung nicht in Proportion zueinander. LG Garry
  • Hallo Garry, erst mal vielen Dank für die Antwort! :) Ja, vllt. sollten wir einen Teil anderswo diskutieren, weil es sonst etwas zu sehr den Rahmnmen sprnegt... Da ich nicht oft "therapeutische" Hypnose-Sitzungen mache, ist meine Erfahrung in diesem Bereich leider geringer als bei der eexperimentellen Hypnose, wo ich mehr aktiv bin. Die Zeugnisse bei der "therapeutuischen" Hypnose scheinen recht unterschiedlich zu sein. Während auf der einen Seite von manchen relativ viele SPAs erlebt werden, gobt es andere Hypnotiseure, die sehr klassisch und direktiv vorgehen und auch "Tieftrance" anstreben, und ddennoch eher selten mit diiesem Phänomen zu tun haben. Vielleicht ist ein Grund dafür auch, daß eine teilweise SPA nicht immer bemerkt wird znd der Klient glaubt, er könne sich an alles erinnern. Ich könnte mir vorstellen, daß tatsächjlich der Grad der Tiefe - verstanden als Entspannung - eine Rolle spielt. Wenn eine Trance über längere Zeit vertieft wird, dann kommt es sicher zu einer tendenuiell gräßeren geistigen Entspannung, und damut ev. zu mehr Amnesie. Ein weiterer punkt könnte auch mit der Art der Intervention zu tun haben. Wenn jemand während der Hypnose recht wenig denken muß und passiv bleibt, dann wird man vermutlich mehr spontane Amnesie erwarten als wenn er immer wieder aufgefordert wird, Entscheidungen zu reffen, über etwas nachzudenken usw. Mir fällt hier auch eine Klientin ein, bei der es sehr gut möglich war, Kontakt zu ihrem UB herzustellen. Dazu mußte sie allerdings in einen leicht "unterwachen" Zustand gehen. Sie hatte oft eine teilweise Amnesie für Sitzungen, und seltsamerweise ich übrigens auch, was mir sonst nicht passiert. Ich bat einmal (mit ihrem Einverständnis) ihr UB, daß es sie Teile de Sitzung vergessen lassen möge, wenn dies ihr hilft, noch besser die neuen Erfahrungen zu nuten. Ihr uB antwortete dataufhin, daß es das sowieso immer täte. EIne Ursache der SPA besteht vllt also auch darin, daß "das UB" dem Klienten helfen möchte, noch besser neue Anregungen umzusetzen. Frage an Dich: Wieviele Prozent Deiner Klienten erleben nach Deiner Schätzung eine spontane Amnesie? Und wieviel Prozent Deiner bühnen-Teilnehmer? LG Miraculus
  • Und nochmals ein Nachtrag...[:)] Ich hatte einmal das Problem, bei einem Probanden nur mit Mühe und nicht ganz vollständig die Erinnerung herstellen zu können. Ich vermute aus den Umständen aber, daß in diesem Fall eine unbewußte Motivation vorlag. Auch erinnere ich mich an das Statement einer Showhypnotiseurin in einem der Foren, die erklärte, daß manche Leute die SPA nach der Show erleben, obwohl ihnen suggeriert wurde, daß sie sich an alles erinnern können. Nach meiner Auffassung läßt sich dann aber auch hier die SPA entfernen, wenn etwas zeit aufgewandt wird.EIne Ausnahme wäre vllt, wenn bedeutende intrapsychische gründe gegen das Durchbrecen der Amnesie bestehen. Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn der Teilnehmer sich tatsächlich durch die Show blamiert fühlt unf sich durch Amnesie schützt. Selbstverständlich sind das auch nur meine Vermutungen - genauere Analysen täten not, sie existieren m.W. jedoch nicht. Ich gehe stark davon aus, daß die SPA zumindest "im Prinzip" immer reversibel ist, sofern der Proband das vergessene Erleben [b]mit Aufmerksamkeit[/b]wahrgenommen hat. Dabei ist es nach meiner Überzeugung völlig zweitrangig, ob es sich um bewußte oder "unterbewußte" Aufmerksamkeit handelt. Wenn der Hypnotisierte beispielsweise irgendeine Suggestion aufnimmt und ausführt, so setzt das zweifelsfrei IMMER Auferksamkeit vorraus! Wenn er hingegen irgendwie tief in seine eigene Wahrnehmung abdriftet und nicht auf ein vorbeifahrendes Auto achtet oder auch dem Hypnotiseur nicht zuhört, so könnte vllt tatsächlich eine irreversible Amnesie eintreten, weil die fraglichen Information vllt nie hinreichend gespeichert wurden....aber auch das ist natürlich Spekulation. Daß aber auf jeden Fall die Amnesie für Ereignisse die aufmerksam verfolgt wurden reversibel ist, das ist meine weitgehend feste Überzeugung. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch auf eigene Experimente hinweisen, die ich in einem anderen Thread beschrieben habe. SO ließ ich Probanden mich negativ halluzinieren aber auf die Stelle schauen, an der sie mich normalerweise auf dem Stuhl hätten seitzen sehen müssen. Ich machte dann auffällige Gesten (wie das Überkreuzen der Arme). Sie hatten dies nicht bewußt gesehen. Als ich ihnen aber mit Nachdruck erklärte, daß sie unbewußt die tatsächliche Situation wahrgenommen haben und sich erinnern würden, da stellte sich prompt die Erinnerung an das tatsächliche Geschehen ein. Sie konnten auch beschreiben, wie ich meine Arme überkreuzt hatte. Ganz analog ging es mit hypnotischer Taubheit: Auch hier erinnerten sich Probanden auf entsprechende SItuation hin an Worte, die sie bewußt überhaupt nicht gehört hatten. Ich gehe stark davon aus, daß eine irreversible Amnesie für Material, das bewußt od. unbewußt aufmerksam wahrgenommen wurde, nur bei neurologischen und angrenzenden Störungen auftreten kann... LG Miraculus