August Forel: Der Hypnotismus

  • Hallo zusammen, es ist schon einige Jahre her, als ich das erste mal ein Buch des Schweizer Psychiaters August Forel (eigentl. Auguste-Henri Forel) mit dem Titel "Der Hypnotismus oder die Suggestion und die Psychotherapie" gelesen habe. Obwohl das Werk aus dem jahre 1889 stammt, ist es durchaus lesenswert und bietet interessante Einblicke. Das gilt vor allem für Einzelbeobachtungen und Fallbeschreibungen. Forel war zweifellos ein intelligenter Analytiker. Klar ist natürlich, dass wir heute doch in einigen Punkten andere Ansichten haben und mehr wissen, oder Sachprobleme auch besser behandeln. Das gilt, obwohl es bekanntlich Hypnotiseure gibt, die am liebsten in die Steinzeit zurückkehren würden, weil sie die Moderne nur in Form jener Karikatur kennen, die sei selbst gezeichnet haben und nun für die Wahrheit erachten. Beispielsweise muss uns der Suggestibilitäts-Begriff der damaligen Zeit als etwas naiv anmuten: Wir wissen heute, dass hypnotische Suggestibilität/Empfänglichkeit mit Gehorsam, Manipulierbarkeit oder sozialer Beeinflussbarkeit herzlich wenig zu tun hat. Eine gewisse Schwierigkeit besitzt dieses Buch dadurch, dass Forel gerne allgemeine theoretische Überlegungen zu psychologischen, neurophysiologischen oder philospophischen Theorien anbringt, er beschränkt sich nicht auf die Hypnose. An viele Details des Buches erinnere ich mich nicht mehr. Es sei nur am Rande erwähnt, dass ich ähnlich alte Bücher von Bernheim und Bramwell sogar noch besser finde. Eine freie Darstellung konnte ich allerdings nur in der amerikanischen Übersetzung finden. Diese sei empfohlen, natürlich mit den erwähnten Vorbehalten. Es spricht übrigens für ForlesBuch, dass es bis ins Englische übersetzt wurde und unzählige Auflagen auch in deutscher Sprache erlebte; das ist nicht so vielen alten deutschsprachigen Büchern zur Hypnose beschieden. Viel Spaß beim lesen! http://chestofbooks.com/health/hypnosis/Psycho-Therapeutics/