Erleben von Tiefe

  • Hallo zusammen, immer wieder wird das Thema angerissen, ob "tiefe Trance" bei Beratung oder Therapie hilfreich sei. Dabei wird im Zusammenhang mit "Tiefe" meistens das primäre Augenmerk auf den Grad der hypnotischen Suggestibilität gelegt. Es gibt aber noch andere Formen der "Tiefe", insbesondere das subjektive Erleben des hypnotischen Zustandes. Allerdings ist es durchaus so, daß besonders diejenigen, die sehr hohe Werte auf Suggestibilitätsskalen erreichen, auch die besten Chancen haben, eine besondere "Tiefe" der trance zu erleben. Es kommt in einer "tiefen Trance" oft zu typischen Veränderungen der Wahrnehmung, des Denkens und Empfindens, die unter Hypnotiseuren allgemein (mehr oder weniger) bekannt sind. Hier dennoch eine Zusammenfassung typischer Erlebnisse, basierend auf einer umfassenden und systematischen Untersuchung durch Cardeña*: - Gefühl des Schwebens - Änderungen des Körperempfindes, Gefühl des Fliegens oder des Verlassens des Körpers; Gefühl, daß der Körper nicht mehr existiert - Umgebung tritt in den Hintergrund oder wird überhaupt nicht mehr wahrgenommen - Verlangsamung oder sogar Anhalten der Zeit, Verlust des Zeitsinnes - Gefühle von Liebe, Staunen, Euphorie und Freiheit (manchmal aber auch Angst aufgrund des noch ungewohnten und fremden Erlebens) - Veränderung der Erinnerung: Es fällt schwer, sich an manche alltäglichen Dinge zu erinnern, während die Erinnerung an manche andere Dinge plötzlich spontan kommt - Erleben größerer Kontrolle über den geistigen Zustand - Gefühl frei fließender Aufmerksamkeit - Abstraktes Denken macht Bildern oder geistiger "Leere" (Gedankenabwesenheit) Raum. - Verstärkung, Intensivierung und Bereicherung der Imagination; spontanes AUftreten von Bildern - Gefühl des Träumens - Wahrnehmung von Lichtblitzen, Helligkeit oder tiefer Dunkelheit - Gefühl, eins mit allen Dingen zu sein, Gefühl der Verbundenheit, Verlust der eigenen Identität bei gleichzeitigem Bewußtsein, im Kontakt mit dem inneren Selbst zu sein - Gefühl, in einer "anderen Realität" zu sein, verbunden mit Gefühl tiefen Verstehens seiner selbst - Empfinden gesteigerter Möglichkeiten und erhöhter Bedeutung - Synästhetische Erfahrungen (verschiedene Sinnesmodalitäten gehen in einander über; beispielsweeise werden visuelle Eindrücke von Tönen begleitet) - Einige Subjekte beschreiben ihre Erlebnisse wie folgt: "Verschiedenfarbige Linien, die sich in die Unendlichkeit ausdehnen und Musik erzeugen, die ich nie davor gehört habe." "Verschmelzen mit reinem Licht oder Energie und sein Allerinnerstes finden." "Ich bin keine Materie mehr, ich bin nur noch Energie." - Auch wenn nicht explizit durch Cardeña erwähnt, so sind auch weitere Erlebnisse klassisch: Z.B. eine eränderte Wahrnehmungen der Stimme des Hypnotiseurs. Im Fading wird seine Stimme mal lauter und näher und dann entfernter und schwächer wahrenommen; manche hören die Stimme des Hypnotiseurs auch so, als wäre sie in ihrem Kopf. - Manche haben das Gefühl nichts mehr wahrzunehmen als das, was der Hypnotiseur sagt, und das für sie wie ein Faden ist, an dem sie langgehen. Selbstverständlich ist das nur eine schematische Zusammenfassung von Erfahrungen, wie sie typisch sind; sie kommen natürlich gewöhnlich nicht alle zusammen und können auch varieren. Typischerweise erlebten Cardeñas "Subjekte" ihre Erfahrungen übrigens so, daß sie sie aufrechterhalten und beenden, aber nicht erschaffen können. Cardeñas Probanden konnten ußerdem während der Sitzung jederzeit den Kontakt zum Hypnotiseur aufrechterhalten und nach der Sitzung ihre alltäglichen Aktivitäten wieder normal aufnehmen. Die Gefühle der Teilnehmer nach der Hypnose waren positiv, und negative Nebenwirkungen traten in keinem Fall auf (die Partizipanten waren aber auch alle psychisch gesund und stabil, soweit sich das sicherstellen ließ). Probanden berichteten als Folge ihrer Teilnahme an Cardeñas Experiment (das in mehreren Sitzungen bestand) eine höhere Lebhaftigkeit der Wahrnehmung, eine gesteigerte Fähigkeit, sich an Träume zu erinnern, den Rückgang von Ängsten und Alpträumen, ein besseres Verständnis ihrer selbst ("personal insight"), eine verbesserte/bereinigte ("validated") Spiritualität sowie innerern Frieden. Eine Probandin nutzte Jahre später Selbsthypnose für eine Geburt ohne Schmerzmittel ein. Die Ergbnisse der bewußten Studie bestätigen teilweise allgemein Bekanntes. Sie legen dem Autor zufolge außerdem auch nahe, daß leichte und tiefe Trance nicht einfach als Kontinuum aufzufassen sind, bei dem die tiefe Trance dasselbe wie die leichte Trance wäre, nur eben intensiver. Vielmehr handele es sich um unterschiedliche Zustandsarten. Beispielsweise kommt es bei der leichten Trance oft dazu, daß der Körper intensiver wahrgenommen wird, während dieses Phänomen mit tiefer werdender Trance gewöhnlich irgendwann verschwindet; und andere Erlebnisformen wie die Wahrnehmung von hellem Licht oder die Abwesenheit von Gedanken entstehen typischerweise nicht in leichter Trance, um dann allmählich zuzunehmen, sondern treten eher aprubt und auf einmal in tiefer Trance auf (wenn sie auftreten). Und natürlich erinert die Beschreibung tiefer trance insbesondere auch an tiefe Meditation. Die Resultate sprechen zudem natürlich für die Hypothese, daß hypnotische Trance an sich - im Sinne einer Leerhypnose - positive Effekte haben kann. Das scheint vor allem eben auf "tiefe Trance" zuzutrefen. Wenn wir uns nochmals die typischen Erlebnisse anschauen, dann lassen sich die Erfahrungen der tiefen Trance m.E. großteils beschreiben als ein Verschwinden von Grenzen und starren Mustern, als deutlich erhöhte mentale Flexibilität, als gesteigerte Verbundenheit mit sich selbst, mit Symbolen der Transzendenz und der Gesamtheit aller Dinge, sowie als Empfinden tiefer positiver Gefühle und als Prozeß innerer Klärung, außerdem manchmal auch als starke Verbundenheit und Harmonie mit dem Hypnotiseur. (Vgl. auch die zusammenfassungen von Cardeña.) Die positiven Auswirkungen (tiefer) Trance verwundern so gesehen nicht. Und die Vermutung liegt nahe, daß in der Tat die Reichhaltigkeit des Erlebens bzw. die erfahrene Tiefe für das Ausmaß günstiger Effekte einer Hypnose mitverantwortlich sind. Es gibt allerdings meines Wissens bis heute keine Untersuchung, die den Zusammenhang zwischen erlebter "Tiefe" und Therapieerfolg untersucht, so daß wir hier auf Vermutungen angewiesen sind. Wie aber bereits eingangs erwähnt ist der Zusammenhang zwischen erlebter Tiefe und hypnotischer Suggestibilität (gemessen nach RSPS-Skalen) deutlich, allerdings nur statistisch, gilt also nicht in jedem Fall. Allerdings ist auch klar, daß auch eine leichte Trance sehr guttun und Hypnotherapie auch mit leichter trance sehr erfolgreich sein kann. LG Miraculus * Etzel Cardeña: "Deep Hypnosis" http://www. scribd.com/doc/6480003/Cardena-Deep-Hypnosis (Link durch Leerzeichen deaktiviert, weil ich mir über den Status der Seite nicht klar bin.)
  • Ergänzend zu meinem letzten Beitrag möchte ich noch bemerken, daß die Erfahrungen, die Cardeña beschreibt, von Probanden stammen, die sowohl hinsichtlich ihrer Suggestibilität wie ihrer erlebten Tiefe sehr hohe Werte auf Meß-Skalen erreicht haben. Die Sitzungen, in denen dann speziell das Erleben von "Tiefe" erforscht wurde, waren Leerhypnose-Sitzungen, die speziell für eine tiefe Trance angelegt waren. Die sehr positiven Auswirkungen dieser Sitzungen für diee Teilnehmer - bis hin zu besserer Erinnerung an Träume, bessereb Zugang zu sich selbst und Verminderung von Alpträumen etc. - waren also vielleicht auch deshalb so ausgeprägt, weil die Probanden besonders tiefe, beeindruckende Traneerfahrungen machten. (Aber wie gesagt kannn auch eine leichte Trance entspannend und hilfreich sein!) Ein weiteres Phänomen "tiefer Trance", das noch erwähnt sein soll, wäre einfach das Gefühl sein, (tief) hypnotisiert zu sein, ein Gefühl, das sich dann schwer näher beschreiben läßt. Ich möchte jetzt noch auf etwas anderes zu sprechen kommen, nämlich auf verbreitete eher "negative" Auffassungen davon, was "tiefe Trance" sei. Es handelt sich im Folgenden natürlich nur um meine subjektive Meinung. Ich bin mir bewußt, daß meine Position sicherlich kontrovers sein ist und nicht alle sie teilen werden, aber das ist ja auch absolut normal und okay, wenn es verschiedene Meinungen gibt. Früher wurde aufgrund der sog. sponatnen (d.i. unsuggerierte) posthypnotische Amnesie oft angenommen, daß (tiefe) Hypnose Schlaf sei. Es wurde daher angenommen, daß der Hypnotisierte während der Hypnose geschlafen hatte. Heutzutage ist zwar allgemein bekannt, daß Hypnose kein Schlaf ist. Die Meinung jedoch, daß Amnesie ein Zeichen von Bewußtlosigkeit sei, ist nach wie vor häufig zu finden. Beispielsweise meinte ein Hypnotiseur vor einiger Zeit, daß es nicht möglich sei, mit Selbsthypnose eine tiefe Trance zu erreichen UND sich dann zugleich noch irgendwelche Suggestionen zu geben, und sei es auch nur in Form reiner Gedanken und Bilder. Entscheidend ist die Begründung: Wie solle man sich denn etwas vorstellen, wenn man kein oder fast kein Bewußtsein mehr besitze? Offenbar wird tiefe Trance hier tatsächlich als eine Art Koma oder nahezu komatöser Zustand mißverstanden. Ganz in diesem Sinne wurde und wird "tiefe Trance" also oft mit dem Fehlen von Bewußtsein gleichgesezt, des Weiteren mit Unfähigkit zu jeder spontanen Handlung, Verlust der intellektuellen Fähigkeiten und Verschwinden nahezu aller willensmäßigen Kräfte. Nach meiner Überzeugung stimmt das alles nicht. Schon früh wurde erkannt, daß sich der Proband auch bei einer spontanen posthypnotischen Amnesie alsdann in der nachfolgenden Sitzung an die Inhalte erinnern kann, und daß eine Amnesie auch praktisch stets durch Suggestion aufgehoben oder von vornherein verhindert werden konnte. Zudem kann eine Amnesie auch für eine Hypnose auftreten, bei der der Proband intelligent und überlegt gehandelt hat. All dies spricht sehr stark dagegen, daß spontae Amnesie ein Zeichen von vorausegehender Bewußtlosigkeit wäre. Auf dieser Linie liegt auch, daß bei der experimentellen Hypnose nur sehr wenige Probanden eine spontane Amnesie erleben, nach einer Untersuchung von Hilgard etwa 6-7%. Dies gilt AUCH für hochsuggestible Teilnehmer, also für solche, die viele und auch schwierige Suggestionen (z.B. Halluzinations-Items) realisieren. Ebenfalls bemerkenswert: Die besonders suggestiblen Versuchsteilnehmer hatten nicht öfter eine Amnesie als die weniger sugggestiblen. Ich möchte es hier nicht weiter vertiefen, aber es gibt starke Hinweise dafür, daß die spontane posthypnotische Amnesie (jedenfalls großteils) Ergebnis von Erwartungen seitens des Hypnotisanden ist - oder anderer nicht-hypnotischer Prozesse, insbesondere in Therapie und Showhypnose. Es gibt m.E. somit keinen Grund, tiefe Trance als eingeschränktes oder gar völlig fehlendes Bewußtsein aufzufassen. Das Bewußtsein mag in tiefer Trance als verändert erlebt werden, auch als sehr ruhig - wie das auch in der Meditation der Fall sein kann -, es ist aber nicht etwa "abgeschaltet". Vielmehr kann eine neue Art von Klarheit auftreten, verbunden mit tiefen persönlichen Erfahrungen. Auch beschreiben tief Hypnotisierte ihre Erfahrungen typischerweise so, daß sie Einfluß auf die Prozesse ihres Erlebens haben. Sie sind also nicht "aspontan", auch wenn viele Erfahrungen eher spontan aus dem Unterbewußtsein kommen (was ja übrigens auch nicht dasselbe wie Passivität ist) Des Weiteren trifft es zwar zu, daß das sprachlche Denken oder das bewußte Verbalisieren bei manchen während der tiefen Trance zurückgeht und durch innere Stille oder Bilder, symbolisches Erleben und Gefühle ersetzt wird. Dies sollte m.E. jedoch keinesfalls als Defizit oder als "Unfähigkeit" gewertet werden, sondern als eine bemerkenswerte Veränderung desr Erlebnisweise. Soweit die Situation dies erfordert, kann auch der tief Hypnotisierte rational und planend denken bzw. in einen anderen Zustand gelangen, wo dies leicht möglich ist. Ohne Zweifel ist auch immer eine gewisse (ev. unterbewußte) Orientiertheit erhalten. Die tiefe Trance hemmt und verhindert nicht die geistige Leistungsfäigkeit in einer Weise, wie dies etwa bei einer Drogen- oder Medikamentenintoxikation der Fall sein mag. So wenig man den in Meditation Versunkenen, der seine Gedanken beruhigt hat, als hilfloses und zweitweise geistig retardiert Wesen betrachtet,so wenig sollte man den tief Hypnotisierte auf eine solche Weise zu verstehen suchen. Daß mit der Tiefe der Trance die Selbststeuerungs- und Willenskräfte nachlassen, ist zwar eine weit verbreitet, nach meinem Dafürhalten aber unbewiesene und äußerst fragliche Behauptung. Tatsächlich konnte durch verschiedene Versuche gezeigt werden, daß Hypnotisierte mit hoher Suggestibilität nicht "gehorsamer" sind als "Wache", wenn die Situation und der sozialen Druck dieselben sind. Da wie gesagt ein deutlicher Zusammenhang zwischen Suggestibilität und erlebter Tiefe besteht, kann geschlossen werden, daß auch zwischen erlebter Tiefe und Gehorsam kein ststistischer Zusammenhang (oder bestenfalls ein geringer) besteht. Auf dieser Linie liegt auch eine Untersuchung, die die Stanford-Forscher seinerseits durchgeführt hatten: Dabei wurde die Suggestibilität von Probanden nach der SPS-Skala gemessen, welche sehr differenziert ist und viele schwierige Items besitzt (positive und negative Halluzinationen, posthypnotische Aufträge, Dissoziationen usw.). Bei den Probanden wurden außerdem typische Erfahrungen erfragt, die in (tiefer) Trance anzutreffen sind. Bei all diesen Werten waren diejenigen, die im hohen Bereich der Skala abschnitten, denen deutlich voraus, die als mittelsuggestibel abschnitten. Die Hochsuggestiblen hatten (als Gruppe) also in jeder Kategorie deutlich mehr spontane Erfahrungen, die mit "tiefer Trance" assoziiert werden, als die Mittelsuggestiblen (die wiederum mehr als die Geringsuggestiblen hatten). Allein bei dem Gefühl, den Suggestionen nicht widerstehen zu können, lagen Mittel-und Hochsuggestible mit je 50% gleichauf. Das heißt, daß bei dieser Untersuchung diejenigen, die nach ihrer Suggestibilität UND ihrem spontanen Erleben als "tief hypnotisiert" gelten können, nicht mehr das Gefühl einer Unfreiheit hatten als diejenigen, die nach Suggestibilität und Erleben als mitteltief hypnotisiert zu gelten haben. Zusammen mit den bereits oben aufgeführten Argumenten spricht dies nach meiner Überzeugung deutlich dafür, daß "Gehorsa", reduzierte Freiheit oder auch nur das subjektive Erleben verminderter Willenskraft KEIN Teil von hypnotischer "Tiefe" sind, egal ob man Tiefe über Suggestibilität oder über subjektives Erleben oder eine Kombination von beidem definiert. Gehorsam und das, was damit zusammenhängt, ist m.E. viel eher als Teil der sog. "hypnotischen Rolle" zu begreifen, also der Summe der Erwartungen und Einstellungen, die der Hypnotisierte in Bezug auf Hypnose hat und die sein Verhalten prägen. Ich habe immer wieder leidenschaftliche Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegenern einer "tiefen Trance" erlebt. Dabei stand bei vielen aber immer ein Bild der tiefen Trance im Hintergrund, bei dem der Hypnotisierte als ein seines Bewußtseins, seines Intellekts und seines Willens (weitestgehend) beraubtes Sein betrachtet wurde, das zu konstruktivem Handeln und aktiver Mitarbeit - etwa an einem therapeutischen Prozeß - gar nicht mehr fähig ist. Die einzige (fragwürdge) Stärke, die manche dem "tief Hypnotisierten" noch zubilligten, war eine hohe Suggestibilität, die aber weniger als eine Fähigkeit betrachtet wurde, denn als eine Art passive und geistlose Empfänglichkeit für "Programmierung". Daß die "tiefe Trance" und insbesondere ihre therapeutische Nützlichkeit teilweise auf erhebliche Skepsis stoßen, gerade bri Vorhendensein einer humsnistioschen Therapie-Haltung, verwundert so wenig wie die über sie stattfindenden sehr kontroversen und nicht allzu fruchtbare Diskussionen. Die Lösung der Problematik scheint mir in der Überwindung von eben jenem falschen Konzept "tiefer Trance" zu liegen, in dem sich teilweise Befürworter wie Skeptiker bemerkenswert einig sind. "Tiefe Trance" ist kein Zustand der Bewußtlosigkeit, Hilflosigkeit oder Unfähigkeit. Sie kann, das zeigen nicht nur die Untersuchungen Cardeñas, neue, tiefgründige Erfahrungen ermöglichen, temporären Zugang zu einer anderen Art des Denkens und Fühlens ermöglichen, spontan neue und ungewohnte Gedanken auftreten lassen, eine Person mit ihren eigenen tiefen Schichten in Kontakt bringen, transpersonale Erfahrungen begünstigen, das Gefühl der eigenen Wertigkeit und Fähigkeit steigern sowie das Epmpfinden der Kontrolle über sich selbst fördern. Ich bin wie gesagt nicht der Ansicht, daß "tiefe Trance" für einen therapeutischen Prozeß notwendig ist. Ich glaube jedoch, daß in vielen Fällen auch nichts gegen sie spricht und sie sogar nützlich sein kann, jedenfalls dann, wenn sie in einer angemessenen Weise etabliert wurde und die richtigen Meta-Suggestionen in Kraft sind. Auch besteht m.E. nicht die Gefahr, daß der Kleint aufgrund der Tiefe der Trance - etwa bei einer therapeutischen Sitzung - nicht richtig mitmachen kann. Der Kleint wird die Art der Trance und ihre Inhalte den Bedürfnissen der Situation anpassen. Negativ könnte höchstens die Erfahrung des Ungewohnten sein, aber dies seollte für einen guten Hypnotiseur bei einem psychisch soweit gesunden Klienten kein großen Problem sein. Auch eine extreme Entspannung und Lethargie könnten vielleicht abträglich sein, jwedoch sollten auch sie keine große Schwierigkeit sein. Und wie (unter anderem) die Untersuchungen Cardeñas zeigen, ist körperliche Entspannung NICHT Voraussetzung für "tiefe Trance". Obwohl wir also wenig darüber wissen, wie "nützlich" tiefe Trance sein kann, und obwohl "Tiefe" sicher höchstens einer von vielen Faktoren einer Hypnotherapie ist, besteht also zumindest auch kein Grund, eine "tiefe Trance" und die mit ihr oftmals verbundenen tiefgründigen und faszinierenden Erlebnisse zu fürchten. LG Miraculus