Welche Induktion für welchen Typus Mensch?

  • Hallo zusammen, was ist eigentlich eure Meinung dazu, welche Induktion sich für welchen typus Mensch eignen? Daßdie Antwort bestenfalls, wenn überhaupt, eine grobe Faustregel sein kann, weil man den Einzelfall immer gesondert betrachten muß, ist klar. Klar ist auch, daß es sich vielleicht gar nicht beim konkreten Probanden oder Klienten lohnt, "im voraus" unbedingt alles festzulegen, sondern daß genug Raum für Spontanität bleiben sollte. Und doch fände ich es interessant, einmal ganz grundsätzlich darüber zu diskutieren, welche Arten von induktion zu welcher "Sorte" Hypnotiisand passen könnten. Was meint ihr zu diesem ganz ungefähren Schema: - Für Klienten mit lebendiger Fantasie Verfahren, bei denen sie ihre Imaginationskraft gut einsetzen können. - Personen mit starken dissoziativen Tendenzen, die vielleicht immer wieder etwas vergessen, Autobahnhypnose und verwandte Phäomene häufig erleben und extrerne Stimuli ausbleden eher eine "klassische" Induktion mit Suggestionen des Absorbiertseins. (Diese beiden ersten Empfehlungen finden sich jedenfalls teilweise in der Literatur.) - Für Menschen mit starken Kontrolltendenzen Konfusionstechniken und Verfahren, bei denen sie aktiv etwas tun können, also beispielsweise Elman-Induktion; eventuell auch Blitzhypnose oder Metaphern. - Personen, die gerne selbst wählen und verschiedene Optionen haben profitieren viellecht am ehseten von Erickson-Stil-Methoden. - Für Leute, die gerne Romane und Geschichten lesen und sich als Kinder besonders für Märchen interessiert haben, bieten sich vielleicht vermehrt Metaphern an. - Für Personen mit Widerstand auch Metaphern oder auch "paradoxe" Induktionen, bei denen ihnen gesagt wird, daß sie erst einmal nicht "in Trance" gehen sollen. - Bei müden und lethargischen Klienten vielleicht Wachhypnose, auch Aktiv-Wachhypnose. - Wenn jemand die bestimmte starke und positiv besetzte Vorerwartungen mitringt, so sollten diese am Besten auch bedient werden; entsprechend etwa Fixationsmethode. - Wenn jemand sich gut entspannen kann progressive Entspannung Alles ist wie gesagt einmal "ins Blaue" geschrieben und soll nur als Diskussionsgrundlage dienen; und natürlich soll auch die Diskussion nicht dazu führen, daß nun jemand seine Klienten oder Probanden in holzschnittartige Schemata presst. Vielleicht kann aber jemand aus seiner Erfahrung etwas beitragen.
  • Hallo Miraculus Das sind sehr interessante Gedankenansätze, die du da geschrieben hast! In der Praxis sind meiner Erfahrung nach oftmals andere Kriterien im Vordergrund. Das häufigste Kriterum ist der Zeitfaktor. Natürlich ist eine progressive Induktion sehr angenehm. Aber Zeit bedeutet in unserer heutigen Gesellschaft auch Geld... Deswegen wähle ich meine Induktionen nach Effektivität aus. Dabei fahre ich mit der Elman-Methode zur Erstbehandlung sehr gut. Wenn es nötig ist, läßt sich dabei ja eine Konfusion oder Methaper prima einbauen. Wenn Folgebehandlungen anstehen setze ich gern einen Trigger für eine Fixationsmethode. Das erleichtert die Sache dann ungemein ;-) Bei Personen mit Widerstand ist die Ansage, daß sie erstmal nicht in Trance gehen werden immer hilfreich ;-) In der Hypnosetherapie ist es mir wichtiger ausreichend Zeit für das eigentliche Thema zu haben, und somit verzichte ich bei der Induktion lieber auf das "angenehme ausgiebige Vorspiel". Hauptsache es erfüllt seinen Zweck und der Pat kommt in einen tiefen und entspannten Zustand in dem ich sein UB gut erreichen kann! Viele Grüße Sandra
    Praxis für ganzheitliche Physiotherapie, Hypnosetherapie & Energiemedizin www.physiotherapie-eichinger.de.vu
  • Hallo Sandra, erst mal recht herzlichen Dank. Es sind halt immer dieselben 3, 4 "Verdächtigen", die mitdiskutieren. Das gilt auch für praxisorientierte Themen. Allgemein sinkt die Beteiligung in den Foren immer mehr gegen Null. Im Grund kann man so langsam auch das Diskutieren in Blogs einstellen und alles an Fragen und Überlegungen für sich behalten. (Hoffentlich beziehen jetzt nicht die wenigen Leute, die mitachen wie Garry, Hypnofan und ein paar andere die Kritik auf sich, sondern die die gemeint sind. :angry: )
  • Hallo Ihr zwei, das ist ein sehr interessanter Beitrag. Ich denke, man nimmt meistens die Induktion, welche der Hypnotiseur am liebsten mag. Ich habe mir auch angewöhnt, sehr auf die Bedürfnisse meiner Klienten einzugehen. Im allgemeinen fange ich immer mit dem Satz, "Das klappt auf jeden Fall" an. Es ist sicher spannend und abwechslungsreich auch mal eine Induktion zu verwenden, die man noch nicht probiert hat. Auch habe ich schon zwei miteinander kombiniert. Oder bei der Induktion Reiki mit einfließen lassen. Ich hatte allerdings auch erst einmal den Fall, dass der Klient überhaupt auf nicht reagiert hat. Sonst empfinde ich alle Induktionen, oder wenigstens die, welche ich schon probiert habe als gut . Ich denke Elman- und Fixationsmethode gehen immer und bei jeden Typ Mensch. Schönen Sonntag Mandy :)
  • Hallo @all, ich finde, dass die Methode nicht wirklich ausschlaggebend ist. Wenn das Vorgespräch auf Akzeptanz stößt, geling es im Prinzip mit jeder Einleitungsmethode. Vllt. braucht es gar keine Einleitung mehr im klassischen Sinne mehr? Dies würde aber eine Weiterentwicklung der Hypnotiseure bedeuten. Jeder der mit diesem Thema anfängt, verlässt sich auf getestete Indukionen und arbeitet danach. Das ist auch gut so, denn hier ist der rote Faden für den Hypnotiseur drin. Doch leider wird mit der Vorbereitung des Klienten meiner Meinung nach oft viel zu wenig Zeit verbracht. Ich denke, hier liegt genau der wichtigste Vorgang. Ich arbeite seit einiger Zeit an einer neuen Technik, die ich im nächsten Jahr vorstellen werde. Dabei geht es um ein weiteres Werkzeug mit dem UB zu kommunizieren, ohne die klassische Einleitung durchzuführen. Mit der "Tiefenkommunikation®" wird das UB direkt angesprochen und positiv verändert. Diese Technik ist für Menschen gedacht, die mit dem Wort "Hypnose" leider auch aus Unwissenheit nichts anfangen können und nicht hypnotisiert werden wollen. Die Wirkung ist genial und bei den Tests mit Klienten die einer Hypnose zustimmten, war diese nicht mehr nötig. LG Garry Moon
  • Hallo Garry, dass hört sich aber sehr spannend an. Kannst du schon etwas genaueres sagen? Ich bin was das die Vorbereitung betrifft, ganz deiner Meinung. Ein langes Vorgespräch ist unumgänglich und der Klient gibt die Lösung seines Problems auch oft selber preis. Nur das Unterbewusste muss eben wieder überzeugt werden und Gewohnheiten umgewandelt oder durchbrochen. Ich habe mir angewöhnt, schlagwortartig immer mitzuschreiben. Ich habe auch das Gefühl, wenn die Klienten mitbekommen, man schreibt das eine oder andere mit, fühlen sie sich verstanden. Auch verlieren sie, durch den teilweise fehlenden Blickkontakt, eventuelle Hemmungen und erzählen "frei von der Leber weg". Auch durch das Verständnis des Hypnotiseurs für alle ( auch eventuell abwegige) Probleme, decken sie mit dem reden selbst, auch verstecke Aspekte ihres Anliegens auf. Durch das Durchlesen dieser einzelnen Schlagworte, fällt es leicht eine Suggestion immer direkt auf den Klienten zu erstellen. Bis bald Mandy
  • [quote='Mandy','http://www.hypnoseausbildungscenter.de/index.php?thread/&postID=3317#post3317']Durch das Durchlesen dieser einzelnen Schlagworte, fällt es leicht eine Suggestion immer direkt auf den Klienten zu erstellen.[/quote] Ja, Mandy, so mach ich das auch :)
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  • Hallo an alle, bei mir ist zur Zeit viel los, ich glaube die Menschen können immer mehr mit Hypnose anfangen. Wer mich kennt, weiß das ich mit einer Reiki Ausbildung angefangen habe und ca.7 Jahre Reiki Meister/Lehrer bin. In letzter Zeit häufen sich aber eher die Anfragen nach der Hypnose. Die erfülle ich gerne , weil ich merke der Weg zur Veränderung ist kürzer. Das ist im Großen und Ganzen nicht unbedingt besser, doch die Klienten haben ja immer "keine Zeit" und der Reikiweg ist lang. Also habe ich mir gedacht Reikibehandlung und Hypnose zu verbinden. Ich habe mir als Klienten einen offnen jungen Mann gewählt, welcher schon einige male bei mir war und Vertrauen in meine Arbeit hat. Ihn habe ich eine 40 min Reikibehndlung gegeben und anschließend noch eine kleine Zählinduktion und er war in "weit, weit weg". Anschließend seine Suggestion ( Rauchentwöhnung mit ausschlaggebender Schlafstörung). Die Befragung nach der Hypnoseauflösung war durchweg positiv. Er konnte gleich gar nicht sagen ob er die Reikihehandlung oder die Hypnose besser fand und hatte einen riesigen Gesprächsbedarf. Natürlich verbringt man mit dieser Methode ziemlich viel Zeit mit dem Klienten. Doch für mein Empfinden hat sich das sehr gelohnt. Also an alle die Reiki können, versucht es doch auch einmal. Ich habe ganz stark gemerkt, das trotz der Effektivität der Hypnose, meine Wurzel, also der Grundstein meiner Energie Reiki ist. Ich wünsche euch eine Schöne Woche Mandy :)
  • Liebe Mandy, dies ist ein sehr guter Weg. Ich selbst erlebe immer wieder, dass Menschen die nicht leicht herunterkommen können durch eine Kopfbehandlung ganz entspannt werden. Ich denke, dass es so ein wenig an dem Scheuklappeneffekt liegt. Schließlich gibt es ja auch eine klassische Hypnoseinduktion in dieser Art. Ich empfehle es auch immer in meinen Ausbildungen, wenn jemand Reikianer ist, diese Methode mit einfließen zu lassen. Selbst bei mir ist es sehr entspannend und ich versinke in meinem Polster..... LG Garry
  • [quote]Also habe ich mir gedacht Reikibehandlung und Hypnose zu verbinden[/quote] hallo, das hab ich mir gestern auch gedacht. Reiki kann ich nicht - aber ich arbeite mit Jin Shin Jyutsu. Hier habe ich gestern auch den Gedanken gehabt, z.B. bei einer Raucherentwöhnung den Entgiftungsstrom aus dem Jin Shin mit einer Hypnose zu verbinden. Interessant, dass ich diesen Impuls hier jetzt in Verbingung mit Reiki lese :) mag mir jemand von Euch bitte erklären, was die Elman-Induktion ist? Viele Grüße Anita
  • Hallo Anita, generell kannst du alle Methoden mit Hypnose verbinden, denn Hypnose ist ein veränderter Bewusstseinzustand, der bei fast allen Methoden vorkommt - nur etwas anders - das Ziel ist identisch. Die Dave Elman Methode ist eine Induktion, die wir in der Blitzhypnoseausbildung und in Regression anwenden. Sie besteht aus verschiedenen Faktoren, die gezielt auf eine tiefe Hypnose hinarbeitet. Du kannst dir diese Methode auch Googeln, oder ich sende sie Dir per Mail. Allerdings ist es sinnvoller, sie einmal gesehen zu haben, da viel Arbeit in der Vorbereitung des Klienten liegt und sie damit erst richtig gut funktioniert. LG Garry
  • Dankeschön für die Info per Mail! , lieber Garry :) Liebe Gabi, ich habe bereits eine schöne Synergie an Therapiewerkzeugen: Hypnose, Verhaltenstherapie, psychoenergetische Kinesiologie und Jin Shin Jyutsu. Bin sehr wissens- und lernfreudig - doch werde Fortbildungen in aller erster Linie in diesen Bereichen belegen - jedoch nicht nochmal eine neue Richtung dazu lernen - wie z.B. Reiki. Ist glaube ich in diesem Leben nicht mein Weg , und doch sind sicherlich auch Parallelen zu Jin Shin Jyutsu da :) herzlichst Anita
  • Hallo xrichtc, nur ganz kurz, wenn Du DK-Verfahren eines Kollegen meinst, dann ist es um Vieles anders. Ich kenne das Verfahren nur oberflächlich und habe einige Änderungen in der letzten Zeit gesehen. Möglicherweise auch durch Informationen, die sich durch die Branche ziehen. Nein, die Tiefenkommunikation setzt an vielen anderen Punkten an, so dass es nur wenig Überschneidung geben wird. Auch ist die Tiefenkommunikation vollkommen logisch aufgebaut und logisch erklärbar. Das macht das Arbeiten damit viel leichter. Auch das Erlernen ist durch logische Zusammenhänge relativ einfach zu lernen. Allerdings wird mancher Hypnotiseur neue Erkenntnisse erlangen und auch ein wenig umdenken müssen, zumindest teilweise. Wenn du noch Fragen hast, gerne. :) LG Garry